The Rocky Horror Show
Die Rocky Horror Show ist ein Musical von Richard O'Brien, das am 16. Juni 1973 am The Royal Court Theatre Upstairs in London Premiere hatte. 1975 lief die Kinofassung (The) Rocky Horror Picture Show an.
In der Londoner Originalbesetzung spielten mit: Tim Curry als Frank-N-Furter, Richard O' Brien selber als Riff-Raff, Nell Campbell alias Little Nell als Columbia, Patricia Quinn als Magenta und Jonathan Adams als Dr. Scott u.a.
In einer regnerischen Novembernacht sucht das frischverlobte junge (und ziemlich klischeetypische) Paar Brad Majors und Janet Weiss nach einer Reifenpanne Hilfe bei den Bewohnern eines nahe gelegenen Schlosses. Doch statt der erhofften Gelegenheit zum Telefonieren begegnet ihnen hier reichlich Unerwartetes: Der exzentische außerirdische Wissenschaftler Dr. Frank-N-Furter vom Planeten Transsexual Transylvania präsentiert seinen Mitbewohnern in dieser Nacht seine neueste und bisher größte Schöpfung, das blonde und muskelbepackte Retortenwesen Rocky Horror, das er in erster Linie zu seinem - auch sexuellen - Vergnügen erschaffen hat. Brad und Janet werden unfreiwillig Zeugen dieser Enthüllung. Im Verlauf der Handlung wird Rocky geboren, verliert seine sexuelle Unschuld, erleidet durch Untreue seines Schöpfers Eifersuchtsqualen und stirbt. Währenddessen werden die rigiden Wertvorstellungen des Liebespaares durch den transsexuellen Dr. Furter herausgefordert, der beide täuscht und verführt. Schließlich ruft Frank-N-Furter durch seine Unmäßigkeit (zur Erschaffung von Rocky scheute er zum Beispiel auch nicht vor dem Mord an seinem Ex-Geliebten zurück) eine Revolte hervor, die in seiner Entmachtung und Tötung und der Rückkehr der übrigen Aliens auf ihren Heimatplaneten gipfelt, während Brad und Janet gerade nochmals davon kommen.
Das Stück lief in London von Anfang an erfolgreich für viele Monate und wurde vom London Evening Standard zum Best Musical of 1973 ernannt. Ein weiterer Sprung in der Rezeptionsgeschichte war der Besuch des US-amerikanischen Produzenten Lou Adler, der begeistert war und die Rechte für die Vereinigten Staaten erwarb. Am 24. März 1974 fand die Premiere an Adlers Roxy Theater in Hollywood statt. Auch hier lief das Stück vor ausverkauftem Haus über neun Monate, wiederum mit Tim Curry als Frank-N-Furter und neu mit Meat Loaf als Eddie und Richard Kim Milford als Rocky. Unter den gecasteten Schauspielern, die abgelehnt wurden waren John Travolta und Richard Gere. Aufgrund des großen Erfolges am Roxy wurde mit der 20th Century Fox ein Vertrag zur Verfilmung ausgehandelt. Um den Film zu bewerben, wurde eine Broadway-Produktion erstellt, die aber bei Kritikern und Publikum durchfiel und nach 45 Aufführungen abgesetzt wurde. Auch der Film, der in den USA am 24. September 1975 unter dem Titel Rocky Horror Picture Show anlief, war anfangs ein Flop. Doch das sich herauskristallisierende Phänomen einer überaus hartnäckigen und hingebungsvollen Fangemeinde, die Film oder Bühnenshow unzählige Male besuchten, ließ die Produzenten an weitere Marktchancen glauben, und mit einem geänderten Marketingkonzept wie Mitternachtsaufführungen gelang es nach und nach, das Stück auch in den USA zu etablieren, bis es sich gegen Ende der 70er zu einem regelrechten Hype entwickelt hatte. In London war das Stück ohnehin ein dauernder Erfolg, 1974 wurden die Aufführungen in das 400 Zuschauer fassende Kings Road Theatre verlegt, wo es sieben Jahre lang gespielt wurde. Tourende Ensembles hatten bereits erfolgreich Deutschland, Norwegen, Australien, Japan, Frankreich und Neuseeland (wo der Rockmusiker Gary Glitter die Rolle des Frank übernahm) bereist, als 1980 die U.S. Road Company startete und an jedem Auftrittsort vor überfüllten Häusern spielte, war dies doch für viele hardcore Fans, die das Stück bisher nur aus dem Kino kannten, die erste Gelegenheit, das Stück live zu erleben. Auch in den 25 Jahren seither hat die Rocky Horror Show kaum etwas von ihrem Mythos eingebüßt und läuft nach wie vor erfolgreich an vielen Orten der Erde. In neuerer Zeit seit der breitenwirksamen Verwendung des World Wide Web scheint die Beliebtheit sogar wieder einen neuen Schub zu erfahren.
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