Than Shwe
Than Shwe (* 2. Februar 1933 in Kyaukse, Birma) ist Staatschef von Myanmar.
Am 23. April 1992 übernahm Generalissimus Than Shwe nach der überraschenden Absetzung von General Saw Maung die höchsten Ämter in dem militärisch regierten Land. Er wurde damit Vorsitzender der SLORC (State Law and Order Restoration Council) genannten Militärjunta sowie gleichzeitig Regierungschef und Verteidigungsminister. Außerdem ist er Oberbefehlshaber über die Streitkräfte.
Unter seiner Führung erfolgte im Jahr 1993 die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung in Vorbereitung des Übergangs zu einer demokratisch gewählten Regierung. Die im Jahre 1990 mit 4/5-Mehrheit gewählte, jedoch von der Militärregierung nie anerkannte Nationale Liga für Demokratie (NLD) unter ihrer Führerin Aung San Suu Kyi verließ die Versammlung 1996 aus Protest gegen die nichtdemokratischen Regeln. Aung San Suu Kyi wurde seitdem mehrfach inhaftiert bzw. unter Hausarrest gestellt, die Repressalien gegen Angehörige der NLD erhöhten sich.
Unter dem Eindruck zunehmenden Drucks des Auslands auf das Militärregime, das im November 1997 in State Peace and Development Council (SPDC) umbenannt worden war, erfolgte im August 2003 eine Regierungsumbildung, aus der General Khin Nyunt, bislang Chef des militärischen Geheimdienstes, als Premierminister hervorging. Than Shwe, der als sehr zurückgezogen gilt, behielt jedoch den Vorsitz des SPDC sowie den Oberbefehl über die Armee.
Er gilt als Hardliner und Gegner der Demokratisierung Myanmars.