Thüringer Klöße
Thüringer Klöße, Hütes - auch Grüne oder Rohe Klöße, auch "Knölla". Siehe auch: Sonneberger Klöße
Mit der Hand geformte, aus rohen geriebenen und zerkochten Kartoffeln hergestellte Kugeln.
Thüringer Klöße werden traditionell zum Sonntagsbraten zusammen mit verschiedenen gekochten Krautsorten (besonders jedoch Sauer- und Rotkraut) oder Kohlgemüse serviert.
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2 Verbreitung 3 Besonderheiten 4 Sprichwörter 5 Rezepte 6 Weblinks |
Das Wort Klöße leitet sich vom althochdeutschen ab und bedeutet Kugel, Knäul und findet sich auch heute noch in Klumpen und Knolle wieder.
Die Bezeichnungen in Thüringen schwanken, entsprechend den unterschiedlichen Dialekten, stark:
Verbreitet vorrangig im fränkischem, sächsischem, thüringischem, und vogtländischem Raum, nimmt es dort heute den Charakter eines "Nationalgerichtes" ein. Ursprünglich jedoch dienten sie als billiges "Armeleuteessen", mitunter während der ganzen Woche, in aufgewärmter oder gebratener Form als Mittags- oder Abendmahl und Brotersatz. Im Thüringer Raum wurde die Vitaminmangelkrankheit Skorbut damit praktisch ausgerottet.
Bei falscher Zeiteinteilung bei der Zubereitung können sich die Klöße, bedingt durch ihren Anteil an rohen Kartoffeln, während des Ziehens in heißem Wasser dunkelgrau bis -grün färben. Dies kann so genanntes "Schwefeln" abwenden. Werden die ungekochten Klöße oder der Kloßteig dabei den durch Verbrennung von Schwefelfäden entstehenden Schwefeldioxid ausgesetzt, verhindern Oxidationsprozesse die Grünfärbung. Das Schwefeln ist aber nicht notwendig, wenn die Zubereitungszeiten eingehalten werden.
Die Herkunft der Bezeichnung Grüne Klöße ist nicht gesichert. Sie kann auf o.g. Umstand oder aber auf ihre anteilige Bereitung aus rohen Kartoffeln zurückgehen. Abzugrenzen sind die Thüringer Klöße von anderen Kloßarten, wie Semmelklößen, Mehlklößen, Grießklößen und Kartoffelklößen, halbseidenen Klößen.
Den Begriff Klöße gibt es im bairischem Sprachraum nicht. Die dort übliche Bezeichnung Knödel galt ursprünglich für Mehlklöße, wird aber heute auch auf Thüringer- oder Grüne Klöße angewandt. Knödel, genauer Semmelknödel, bezeichnen außerdem ein tschechisches Nationalgericht.
Es heißt in Thüringen (und anderswo): Das ist doch klar wie Kloßbrühe, wenn etwas durchaus nicht augenfällig ist.
Volksmund: Ein Sonntag ohne Thüringer Klöße verlöre viel von seiner Größe.
In Lauscha gibd's Knölllla,
(In Lauscha gibt's Klöse, Etymologie
Verbreitung
Besonderheiten
Sprichwörter
sind weich wie Wölllla,
di Nachbara had'dara aa,
hard wie Stah'.
weich wie Wolle,
Die Nachbarin hat auch welche,
hart wie Steine.)