Tethys (Mond)
Entdeckung | |
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Entdecker | Giovanni Cassini |
Datum der Entdeckung | 1684 |
Daten des Orbits | |
Mittlerer Bahnradius | 294.660 km |
Bahnexzentrizität | 0,0000 |
Umlaufzeit | 45 h 18 min |
Inklination | 1,09° |
Natürlicher Satellit des | Saturn |
Physikalische Daten | |
Durchmesser | 1060 km |
Oberfläche | |
Masse | 6,176×1020 kg |
Dichte | 1,21 g/cm3 |
Gravitation an der Oberfläche | 0,16 m/s2 |
Siderische Rotation | 45 h 18 min |
Albedo | 0,8 |
Oberflächentemperatur | 86 K (-187°C) |
Atmosphärischer Druck | 0 kPa |
Thetys ist einer der größeren Monde des Planeten Saturn.
Table of contents |
2 Bahndaten 3 Aufbau und physikalische Daten |
Entdeckung
Thetys wurde im Jahre 1684 von Giovanni Cassini entdeckt.
Benannt wurde der Mond nach der Titanin Thetys aus der griechischen Mythologie. Der Name "Thetys" und weiterer sieben Saturnmonde wurde von Wilhelm Herschels Sohn, dem Astronomen John Herschel, in einer 1847 erschienenen Veröffentlichung (Results of Astronomical Observations made at the Cape of Good Hope) vorgeschlagen.
Bahndaten
Thetys umkreist Saturn in einem mittleren Abstand von 294.660 km in 45 Stunden und 18 Minutenauf einer kreisförmigen Bahn, die 1,09° gegenüber der Äquatorebene des Saturn geneigt.
Die Monde Telesto und Calypso laufen in Tethys´ Lagrangepunkten, jeweils 60° vor und hinter dem Mond, auf der gleichen Umlaufbahn um den Planeten.
Thetys läuft darüber hinaus in einer 1:2 Resonanz mit dem Mond Enceladus um Saturn.
Aufbau und physikalische Daten
Thetys hat einen mittleren Durchmesser von 1060 km. Sie ist ein eisiger Himmelskörper, ähnlich den großen Saturnmonden Dione und Rhea.
Ihre geringe Dichte von 1.21 g/cm3 weist darauf hin, dass sie größtenteils aus Wassereis mit Anteilen an silikatischem Gestein zusammengesetzt ist.
Thetys´ Oberfläche ist stark verkratert und weist zahlreiche Risse auf.
Zwei unterschiedliche Arten von geologischen Regionen konnten ausgemacht werden. Eine Region mit zahlreichen Impaktkratern und ein dunkles, weniger verkratertes Band, das über den Mond verläuft. Die letztere Region ist ein Hinweis darauf, dass die Oberfläche zu einem späteren Zeitpunkt geologisch aktiv war, wobei ältere Gebiete der Oberfläche erneuert wurden.
Die genaue Ursache der dunklen Verfärbung des Bandes ist nicht bekannt. Eine mögliche Erklärung könnten Aufnahmen der Raumsonde Galileo liefern, die die Jupitermonde Ganymed und Kallisto untersuchte. Beide Monde weisen helle Polkappen auf, die von großen Eisablagerungen an den Hängen von Kratern gebildet wurden. Aus der Entfernung erscheinen die Polkappen heller als das Muster, das von tausenden nicht aufgelösten kleineren vereisten Kratern gebildet wird.
Thetys´ Oberfläche könnte ähnlich gebildet worden sein und besteht aus Polarregionen mit einem undeutlichen Muster aus hellem Eis, zwischen denen eine dunklere Zone liegt.
Auf der westlichen Hemisphäre ist der riesige Krater Odysseus mit 400 km Durchmesser das auffälligste Merkmal. Der Krater erscheint relativ flach und ähnelt den Kratern auf dem Jupitermond Kallisto, wobei die typischen Ringwälle und der Zentralberg fehlen, wie sie auf dem Merkur oder dem Erdmond zu finden sind. Dies ist wohl darauf zurück zu führen, dass die schwache eisige Kruste von Thetys über geologische Zeiträume hinweg eingebrochen ist.
Das zweite auffällige Merkmal auf Thetys ist ein riesiges Tal, Ithaca Chasma, das etwa 100 km breit und 3 bis 5 km tief ist. Mit einer Länge von 2.000 km läuft es zu etwa ¾ um den Mond herum.
Es könnte gebildet worden sein, als flüssiges Wasser im Innern des Mondes ausfror und die Oberfläche infolge der Ausdehnung aufriss. Einer anderen Theorie nach könnte Ithaca Chasma entstanden sein, als beim Einschlag des riesigen Körpers, der den Krater Odysseus bildete, Schockwellen durch den Mond liefen und die zerbrechliche Kruste auf der gegenüber liegenden Seite aufbrach.
Die Oberfläche von Thetys weist eine hohe Albedo von 0,8 auf, d.h. 80 % des einfallenden Sonnenlichts werden reflektiert. Die Oberflächentemperatur beträgt -187° Celsius. Thetys rotiert in 45 Stunden und 18 Minuten um die eigene Achse. Sie weist damit, wie der Erdmond, eine gebundene Rotation auf. Die Rotationsachse ist 0,034° geneigt
Thetys besitzt eine scheinbare Helligkeit von 10,3m auf. Um sie zu beobachten benötigt man ein größeres Teleskop.
Die Raumsonde Cassini-Huygens soll den Mond bei einem Vorbeiflug am 23. September 2005 näher untersuchen