Terra Australis
Terra Australis (lat.
Terra, Erde, Land;
Austral, Süden) ist die Bezeichnung eines in der Antike postulierten, hypothetischen Südkontinentes. Geprägt hat den Namen
Claudius Ptolemäus in seinem Werk
Geographie. Er glaubte, dass alle Meere von Land umgeben seien, so wie das
Mittelmeer. Ptolemäus sagt deshalb eine große im Süden liegende Landmasse
Terra australis incognita voraus, die den
Indischen Ozean begrenzt und mit
Afrika verbunden ist (
incognita unbekannt - weil noch niemand dieses Land gesehen hat). Antike und mittelalterliche Kartenzeichner trugen so in ihre Weltkarten einen fiktiven Kontinent ein, der sich bis zum Südpol erstreckte. Manche versahen diese Landmasse noch mit Eintragungen von Gebirgen und Flüssen.
Gegen Ende des Mittelalters wendete sich das Interesse, hervorgerufen durch die großen Entdeckungsfahrten, wieder verstärkt der These von der Existenz eines riesigen, sagenhaften Südkontinents zu. So glaubte Magellan bei der Durchfahrt durch die Magellanstraße die nördlichen Spitze des Terra australis passiert zu haben, also faktisch die Magellanstraße als Trennung zwischen Amerika und dem Südkontinent entdeckt zu haben. Auch Abel Tasman glaubte zunächst das unbekannte Südland finden zu können. Allerdings wieß er mit seiner Entdeckungsfahrt rund um Australien nach, dass dieser Kontinent sich bei Weitem nicht bis Südpol erstreckt. Trotzdem aber ging der Name auf die Landmasse über.
James Cook zeigte mit seiner Umrundung der Antarktis, dass Indischer und Atlantischer Ozean ineinander übergehen und die Landmasse erheblich kleiner ist als von Ptolemäus postuliert, Terra Australis also de facto nicht existiert. Dies und eben die Einbürgerung des Namens für Australien sind wohl die Gründe, dass die Antarktis, als einziger wirklicher Anwärter, mit einem anderen Namen bedacht wurde.