Terminus (Mythologie)
Terminus - lat. "Grenze", "Grenzstein" - ist in der römischen Mythologie der Gott der Grenzsteine. Diese verkörpern wiederum die in der Gottheit liegende Wirkkraft, das Numen und garantieren die Einhaltung der Grenzen zwischen den Nachbargrundstücken.Das Setzen und Verlegen von Grenzsteinen war somit ein kultischer Vorgang, anlässlich dessen dem Gott Kuchen als Opfergaben dargeboten wurden. Der Festtag des Gottes wurde am 23. Februar begangen und als "die Terminalia" bezeichnet, wobei die Grenzsteine von den Nachbarn gemeinsam mit Blumen geschmückt wurden.
Ein Standbild des Gottes stand am Kapitol - und eine Geschichte gibt einen Hinweis auf die Bedeutung des Gottes: Als Jupiter an eben dieser Stelle ein Tempel errichtet werden sollte, wurd anhand des Vogelflugs gedeutet, ob die betroffenen Götter mit einer Verlegung ihrer Statuen einverstanden wären. Terminus war es nicht. Man darf wohl annehmen, dass die Unverrückbarkeit des "Terminus" einen wesentlichen Aspekt der Rechtssicherheit im römischen Gemeinwesen darstellte.
Der Aspekt der Sicherheit kann - zumindest als Idealvorstellung - auch auf den Bereich menschlicher Kommunikation ausgeweitet werden: Ein Terminus als ein zu Sprache gewordener Begriff soll klare Aussagen und letztlich Verstehbarkeit ermöglichen.
Siehe auch: Terminus technicus - terminus major - terminus medius - terminus minor - Terminologie - Terminal