Tempodrom
Das Tempodrom ist ein Berliner Veranstaltungsort, der als alternative Spielstätte auf der Westseite des Potsdamer Platzes 1980 in direkter Nachbarschaft der damaligen Berliner Mauer von der ehemaligen Krankenschwester Irene Moessinger ins Leben gerufen wurde.Sie verwirklichte einen Traum, indem Sie Mittel aus einer Erbschaft in ein Zirkuszelt investierte. 1984 zog das Zelt vom Potsdamer Platz in den die Nachbarschaft der Berliner Kongreßhalle im Tiergarten um.
Nach der Wende wurde in direkter Nachbarschaft das Bundeskanzleramt errichtet und damit das Tempodrom gezwungen, die angestammte und bewährte Spielstätte "In den Puppen" zu verlassen - das Zelt und sein Publikum bedeutete dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl ein Sicherheitsrisiko. Mit privaten Spendenmitteln, einer Entschädigungszahlung und staatlichen Zuschüssen wurde dann auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Bahnhofs ein Betonbau in Gestalt eines Zirkuszeltes errichtet und als Neues Tempodrom 2002 wiedereröffnet, der sich wegen massiver Überschreitung der geplanten Baukosten zu einem weiteren Berliner Skandalfall entwickelt hat, der am 7.4.2004 zum Rücktritt von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) führte.
Die Ironie der Geschichte will es, dass das bewährte Gelände inzwischen durch eine ähnliche, aber nicht mehr als alternativ zu bezeichnende Spielstätte belegt wird: Tipi das Zelt.
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