Telegraphie
Die Telegraphie dient der Nachrichtenübermittlung über mehr oder weniger weite Entfernungen. Sie bedient sich eines Telegraphen.Erste Versuche zur "optischen Telegraphie" unternahm der französische Techniker Claude Chappe 1792 mit der Errichtung einer ersten aus optischen Flügeltelegrafen aufgebauten 70 km langen Telegrafenlinie zwischen Pelletier St. Fargaux und St. Martin de Thetre. Die erste optische Telegraphenlinie in Deutschland wurde 1830 zwischen Berlin und Potsdam aufgenommen. Zwischen 1833 und 1849 bestand eine Linie zwischen Berlin und Köln mit einer Länge von 700 km und dem preußischen Semaphorsystem.
Erste praktische Versuche zur "elektromagnetischen Telegraphie" fanden auf Anregung von Carl Friedrich Gauß seit 1836 durch Karl August Steinheil in München statt. Im Sommer 1837 konnte die erste größere Telegraphenleitung zwischen der Münchner Akademie und der Sternwarte Bogenhausen in Betrieb genommen werden.
1838 entdeckte Steinheil, dass man die Telegraphieströme auch drahtlos durch die Erde führen kann. Hierzu wird an zwei möglichst weit voneinander entfernten Punkten an der Erdoberfläche ein sehr starker elektrischer Strom in die Erde gesandt. Das Ausbreitungsgebiet erstreckt sich bei genügend hoher Stromstärke dann bis zum Empfangsort, an dem die Signaländerungen (Stromunterbrechung, Stromschließung) festgestellt und aufgezeichnet werden können. Mit Hilfe eines Codes (z.B. der Steinheilschrift oder des Morsealphabets) sind auf diese Weise Nachrichten übermittelt worden.
Der deutsche Physiker Braun bekam 1909 den Nobelpreis für Physik für seinen Beitrag zur Entwicklung der drahtlosen Telegrafie. Er teilte sich den Nobelpreis mit Guglielmo Marconi.
Siehe auch: Morsetelegrafie, Bildtelegrafie
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