Teezeremonie
Die Japanische Teezeremonie (jap.: 茶道, sadō oder veraltet chadō), auch bekannt als Teeweg und Teeritual, steht in ihrer zugrundeliegenden Philosophie dem Zen nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt.Daneben gibt es auch eine Chinesische Teezeremonie.
Table of contents |
2 Chinesische Teezeremonie - Gong fu cha 3 Referenzen |
Auch wenn es Jahrzehnte dauert, bis ein Teemeister die Teezeremonie beherrscht, so kann man sie auch als interessierter Laie zuhause durchführen. Eine gute Anleitung gibt es hier.
Im Folgenden wird im Groben der Ablauf einer formalen Teezeremonie skizziert. Der Ablauf ist vereinfacht und spart außerdem die Vor- und Nachbereitungsphasen aus (in denen zum Beispiel nach der Einladung ein kurzer Vorbesuch (zenrei) erfolgt).
Die Chinesen entdeckten bereits um 2780 v. Chr. beim Erforschen verschiedener Kräuter, Wurzeln und Pflanzen, dass aufgebrühte Teeblätter belebende und Müdigkeit vermindernde Eigenschaften haben.
Unter Prinz Shotoku (572-622 n.Chr.) durchlief Japan eine Phase, in der viele neue kulturelle Werte von China übernommen wurden. Japaner reisten nach China um dort den Buddhismus zu studieren, bei ihrer Rückkehr brachten sie unter anderem auch den Tee mit nach Japan. Das Teetrinken wurde aber nur langsam populär, vom 10.-12. Jahrhundert geriet die Praxis fast vollständig in Vergessenheit, bis der Gründer der Rinzai-Schule in Japan Eisai (1141-1215) nach dem Studium des Zen-Buddhisums in China versuchte, den Tee in Japan als Hilfsmittel zur Verbreitung des Zen zu verwenden.
Bis 1400 hatte sich das Teetrinken schließlich von der Oberschicht über die Samurai-Kaste bis hin zu den Bürgern verbreitet. Es folgten Phasen, in denen sich sowohl besonders prunkvolle Formen der Teezeremonie als auch Gegenbewegungen -- die eine besonders schlichte Form der Teezusammenkunft (soan cha, Grashüttentee; bzw. wabi cha, Tee des stillen Geschmacks) propagierten -- herausbildeten.
Während der Meiji-Periode verlor die Sekishu Schule, welche die Meinung vertrat, in der Teezeremonie müsse sich die soziale Struktur Japans widerspiegeln, schließlich an Einfluss, da sie zu sehr mit dem alten Feudalsystem in Zusammenhang gebracht wurde und kaum Unterstützung aus der Bevölkerung erfuhr. Die seit jeher egalitären, das wabi cha vertretenden Senke Schulen gewannen hingegen an Einfluss, die drei Senke Schulen zählen heute zu den größten in Japan.
In der westlichen Welt trug 1906 Tenshin Okakura mit der Veröffentlichung des Buches The Book of Tea in den USA zum Bekanntwerden des Teerituals bei.
Die japanische Bezeichnung für die Teezeremonie wird mit zwei Kanji geschrieben:
Manche Anhänger des sadō halten die oft gewählten Übersetzungen Teezeremonie (bzw. tea ceremony im Englischen) oder Teeritual für Fehlübersetzungen. Sie argumentieren, die wortgetreue Bedeutung sei Teeweg, auch gehe es bei sadō nicht um das Vollziehen einer Zeremonie oder eines Rituals sondern um einen Lebensweg. (Siehe hierzu auch: Soshitsu Sen in einem (englischen) Interview).
Als die vier Grundprinzipien gelten wa (Harmonie), kei (Respekt), sei (Reinheit) und jaku (Ruhe).
Häufig wird folgende Anekdote zur Erklärung des Wesens des Teeweges genannt:
Die Chinesische Teezeremonie (gong fu cha) unterscheidet sich völlig von der japanischen. Dient die japanisch Form der inneren Einkehr, so dient die chinesische dem Genuss des Tees an sich. Die Entstehung datiert in die Zeit der Ming Dynastie (1368-1644)
Die Schritte der Teezeremonie
- Teegeschirr anwärmen
- Tee schauen
- Tee öffnen/ Tee waschen
- Tee anbieten
- Tee genießen (wird in 2 Methoden unterteilt)
- ein Wasserkocher
- ein Teetisch aus Ton, Holz, oder Metall mit Bambusgitter und Auffangschale
- eine Teekanne
- eine Mischkanne
- Teetassen/Duftbecher
- Teesieb
- eine Teeschaufel
- ein Wasserthermometer
- ein Tuch
- eine Teedose
Japanische Teezeremonie - Cha do
Ablauf
Geschichte
Bezeichnung
Eine andere gängige Bezeichnung ist 茶の湯 (chanoyu), was wörtlich übersetzt einfach heißes Wasser für Tee bedeutet.
(道 wird im Japanischen recht häufig zur Bezeichnung von Übungsmethoden - Übungs-Wegen verwendet, so beispielsweise in Judo, Aikido, Kendo, …)Wesen und Prinzipien des Teewegs
(Antworten des Meisters nach dem Muster "dann werde ich dein Schüler" sind in Zen Geschichten nicht unüblich. Siehe auch: Zen-Koans)Chinesische Teezeremonie - Gong fu cha
Für die Zeremonie werden folgende Dinge benötigt:Referenzen
Weblinks:
Literatur