Taxonomie
Die Taxonomie ist die Einteilung von Dingen, insbesondere Organismen, in Taxa (Sing.: Taxon) (Gruppen). In der Biologie erfolgt diese Einteilung traditionell in einen bestimmten Rang, wie Art, Gattung oder Familie. In der Linguistik beschäftigt sich die Taxonomie mit der Segmentierung und Klassifikation sprachlicher Einheiten, um mit diesen ein Sprachsystem zu beschreiben. Auch andere Fachbereiche verwenden den Begriff der Taxonomie allgemein für ein Klassifikationssystem, eine Systematik oder den Vorgang des Klassifizierens.
Table of contents |
2 Methoden 3 Verwandte Gebiete 4 Nomenklatur 5 Kritik 6 Taxonomie-Artikel in der Wikipedia 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks |
Mit Taxonomie bezeichnet man hier ein Modell, das wie der Thesaurus versucht, Begriffe eines Themengebietes zu definieren und sie in Beziehung zu setzen; anders gesagt, Begriffe systematisch zu ordnen und zusammenzuführen um so ein Themengebiet möglichst präzise zu beschreiben und zu repräsentieren. Im Unterschied zum Thesaurus werden hier die gesammelten Begriffe in hierarchische Beziehung gesetzt, klassifiziert also z.B.
Traditionelle Methoden richteten sich nach morphologischen Merkmalen, wie etwa dem Körperbau bei Tieren oder dem Blütenaufbau bei Pflanzen.
Mit dem Aufkommen neuer Erkenntnisse in den Wissenschaften (Mikroskopie, Chemie, Biochemie, Genetik) erschlossen sich auch dem Taxonomen neue Einteilungsmerkmale.
Die biologische Systematik ist tiefergehend.
In ihr spielen phylogenetische Verwandtschaftsbeziehungen eine Rolle.
Die unterschiedlichen Taxa werden in der Systematik in einen hierarchischen Stammbaum eingeordnet, der ihre evolutionäre Abstammung widerspiegeln soll.
Die Kladistik ist heute die Standardmethode zur Erstellung eines Stammbaums.
Die Benennung der einzelnen Taxa erfolgt nach festgelegten Regeln, die auf Carl von Linné zurückgehen.
Diese Regeln der Namensgebung werden für verschiedene Gruppen von Lebewesen durch internationale Organisationen festgelegt.
(Siehe unter biologische Nomenklatur)
Ludwig Wittgenstein zeigte in den 1950er Jahren grundsätzliche Probleme jeglicher hierarchischer Klassifikationssysteme auf; er wies die Problematik in seinen Philosophischen Untersuchungen (1953) am Beispiel der Familienähnlichkeit nach.
Auch der Philosoph Michel Foucault kritisiert in Die Ordnung der Dinge (1974) die Fragwürdigkeit jeglicher Kategoriensysteme, da sie einer Raum-Zeit-Gebundenheit unterliegen (Archäologie des Wissens). Als Beispiel führt er einen Text von Jorge Luis Borges über unterschiedliche Tierkategorien in "einer gewissen chinesischen Enzyklopädie" an, in der Tiere folgendermaßen eingeteilt werden:
Taxonomie bei bildungtechnologischen Standards
Sprachwissenschaft ist eine Unterdisziplin von den Geisteswissenschaften
Methoden
Verwandte Gebiete
Nomenklatur
Kritik
Dieses Beispiel zeigt, dass jedes Kategoriensystem willkürlich wirkt, wenn es von einer Außenperspektive aus betrachtet wird.Taxonomie-Artikel in der Wikipedia
Siehe auch
Literatur
Philosophische Betrachtungen zur Taxonomie:
Taxonomien im linguistischen Sinne werden betrachtet in:
Weblinks