Talisman
Der Talisman (v. arab tilsam, Zauberbild - Plural tilsamat oder talasim) kann an der Kleidung getragen oder in bzw. an Wohnungen angebracht werden. Er soll gegen Krankheiten und Zauberei schützen oder als allgemeiner Glücksbringer dienen. Damit unterscheidet er sich in gewisser Hinsicht vom Amulett, das zielgerichtet und absichtsvoll auf eine ganz bestimmte Wirkung hin eingesetzt wird. Ursprünglich waren meist Bilder aus Metall oder Stein in Gebrauch.Die Ursprünge liegen in der Metallreligion der alten Akkadier. Talismane waren besonders im alten Babylon und Ninive im Gebrauch, wo kein Gebäude ohne schützendes Bild (meist Zwittergestalten von Göttern, Menschen und Tieren) gebaut wurde. Auch in den arabischen Erzählungen spielt der Talisman eine wichtige Rolle. Ähnliche Dinge waren die Skarabäen der Ägypter, die Abraxasgemmen der Gnostiker, die Alraunen und der Allermannsharnisch des Mittelalters, die Siegessteine der Wielandsage und die meist nur mit magischen Zeichen und Sprüchen beschriebenen Amulette.
Trotz vielfach erfolgter kirchlicher Verbote haben sich Glücksbringer wie die Hasenpfote, das Hufeisen oder der Glückspfennig bis heute gehalten.
Im Theaterstück Der Talisman von Johann Nestroy ist der Talisman eine schwarze Perücke, die der rothaarige Titus Feuerfuchs als Dank überreicht bekommt.
siehe auch: Aberglaube
Quelle: Meyers Konversationslexikion, 4. Auflage 1888/89