Ta Prohm
Der Gebäudekomplex Ta Prohm, bestehend aus Tempel, Kloster, weiteren kleineren Gebäuden und der umgebenden Mauer mit Ecktürmen und Gopuras, liegt etwa 2km nordöstlich von Angkor Wat, dem bekanntesten und größten Tempel im Gebiet von Angkor (Kambodscha).
Table of contents |
2 Architektur 3 Ruinen und Würgefeigen 4 Literatur |
Errichtet wurde Ta Prohm im späten 12 Jahrhundert bis hinein ins 13 Jahrhundert unter der Regentschaft von König Jayavarman VII. Spätere Erweiterungen erfolgten unter König Indravarman II. Der ursprüngliche Name lautete "Rajavihara" (Sanskrit), was auch die Verwendung bezeichnete: das königliche Kloster. Obwohl Jayavarman VII und auch seine Mutter, der er die Anlage widmete, Buddhisten waren, findet sich in Ta Prohm eine Vielzahl von Reliefs mit Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie (Krishna, Vishnu, aus dem Ramayana und andere). Nach Fertigstellung wurden in in den Heiligtümern 260 Götter und Göttinen verehrt. Die Weihung des Tempels erfolgte 1186 zu Ehren von Prajñaparamita, dem buddhistischen Konzept der "Perfektion der Weisheit". Ta Prohm ist damit, wie viele der Tempelanlagen in Angkor, ein Beispiel für den Synkretismus der damaligen Khmer-Bevölkerung.
Eine bemerkenswerte Darstellung zeigt den Aufbruch von Siddharta Gautama, dem zukünftigen Buddha, aus dem Haus seiner Eltern und seiner Heimatstadt. Er reitet auf einem Pferd und eine Vielzahl von Göttern tragen dessen Beine um den Lärm der Hufe zu dämpfen damit er unbemerkt sein Suche beginnen kann.
Die äußere Begrenzungsmauer der Anlage umschließt ein Gebiet von etwa 60ha wovon der Tempel und die ihn umgebenden Gebäude nur 1ha einnehmen. Jenseits der äußeren Mauer befanden sich rund 3.140 Dörfer mit insgesamt 80.000 Bewohnern. auf dem Gelände selbst lebten vor allem Mönche. Eine Tempelinschrift gibt ihre Zahl mit 12.640 an.
Wie überall in Angkor waren aus Stein gebaute Gebäude religiösen Zwecken vorbehalten. Die Menschen, auch der König, lebten in Häusern aus Holz. Das ist auch der Grund weshalb nur die Tempelanlagen die Jahrhunderte überstanden während alle weltlichen Gebäude dem tropisch-feuchten Klima zum Opfer fielen.
Ta Prohm wurde im frühen Bayon-Stil errichtet dessen auffälligstes Merkmal Türme mit oft mehrere Meter hohen Gesichtern von Bodhisattvas sind. Bekanntestes Beispiel ist der Bayon selbst.
Geschichte und religiöse Bedeutung
Architektur
Ruinen und Würgefeigen
Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor und in den Plänen von Besuchern nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren und Architekten der École Française d'Extrême-Orient, die ersten die in der Neuzeit begannen die Tempel zu restaurieren, beschlossen einen Tempel in dem Zustand zu belassen in dem sie die meisten vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren Kapokbäume (Ceiba pentandra) deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen.