Töpferei
Töpferei ist eine Technologie der Keramikverarbeitung, bei welcher feuchte Erden(Ton/Lehm) geformt und anschließend getrocknet oder gebrannt werden, um sie zu härten. Die Bezeichnung wird im allgemeinen nur für verhältnismäßig leicht konstruierte Dinge wie Töpfe, Schalen, Schüsseln, etc. und für dekorative Einzelteile aber nicht für komplizierte Keramiken, wie Space Shuttle-Teilen, verwendet. Tonarbeit ist eine von drei Handwerkskünsten, die zusammen mit dem Menschen erschienen sind. Töpferei ist die älteste Methode zur Herstellung von Gefäßen überhaupt und blieb die wichtigste, bis Metall, Glas und schließlich Kunststoffe allgemein zur Verfügung standen.
Eine Person welche Töpferei-Erzeugnisse herstellt wird als Töpfer bezeichnet.
Der Ort an dem die Töpferei durchgeführt wird, wird ebenfalls als Töpferei bezeichnet.
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2 Geschichte |
Die frühesten europäischen Keramikfunde - gebrannte Tonfiguren - stammen aus dem Jungpaläolithikum.
Die ersten Gefäße in Spiralwulsttechnik aus dem 8. Jahrtausend v. Chr wurden in Asien gefunden. Seit dem 6. Jahrtausend wurde in Vorderasien die langsamdrehende Töpferscheibe verwendet. Zur gleichen Zeit kam auch die Buntkeramik auf und erreichte in den folgenden Jahrtausenden eine Blüte in Mesopotamien, Iran, Kleinasien und Griechenland. Durch die Erfindung der schnelldrehenden Töpferscheibe um 4000 begann die Produktion von Massenware.
Glasierte Keramik ist seit dem 3. Jahrtausend aus Mesopotamien und Ägypten bekannt.
Die frühesten Keramikfunde in Afrika stammen aus der Zeit um 7000 bis 5000 v. Chr, in Amerika sind Funde um 3900 v. Chr belegt, in Ozeanien um 1600 v. Chr.Techniken
Formtechniken
Um Tongefäße zu formen, gibt es verschiedene Techniken: Bei der einfachsten werden Tonfladen zusammengesetzt und die Übergänge geglättet. Bei der Wulststechnik werden dünne Stränge von Ton ringförmig oder in Spiralen übereinander geschichtet, beim Formen mit der Töpferscheibe wird ein in schnelle Drehung versetzter Tonklumpen mit den Händen oder mit Schablonen zu einem rotationssymmetrischen Gefäß ausgezogen. Nach dem Formen werden die vorgetrockneten Werkstücke gebrannt und dadurch gehärtet. Dazu sind Temperaturen von 450 °C bis über 1000 °C erforderlich. Bei Temperaturen unterhalb von 1000 °C bleibt die Töpferware wasserdurchlässig (Terrakotta), darüber beginnt sie zu verglasen.
Heute werden Tongefäße vorwiegend industriell hergestellt. Die handwerkliche Töpferei dient in den westlichen Kulturen nur noch zu künstlerischen Zwecken oder als Hobby. Vielen indigenen Völkern hingegen dient der Verkauf von Töpferwaren und anderes Kunsthandwerk als wichtige Einnahmequelle. In den weniger entwickelten Ländern, in welchen Strom nicht in ausreichendem Masse und billig zur Verfügung steht, spielen Töpferwaren immernoch eine wichtige Rolle zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln.Geschichte