Tüpfelhyäne
Tüpfelhyäne | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Die Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta) ist die häufigste Hyäne Afrikas. Sie ist außerdem die größte Hyänen-Art. Zur Eiszeit war sie auch in Europa verbreitet.
Table of contents |
2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Sonstiges |
Tüpfelhyänen sind außerordentlich kräftig gebaut und wirken viel stämmiger und massiger als ihre kleineren Verwandten, die Streifenhyänen. Sie haben eine Kopfrumpflänge von 1,65 m, wozu noch 35 cm Schwanz kommen. Bis zur Schulter stehen sie 90 cm hoch, und ihr Körpergewicht kann über 80 kg erreichen. Das Fell ist gelblichbraun und trägt dunkle Flecken, die je nach Alter mehr oder weniger deutlich zu sehen sind. Die Ohren sind rund und viel kleiner als die der Streifenhyäne, ermöglichen aber trotzdem ein sehr gutes Hörvermögen.
Das bevorzugte Habitat der Tüpfelhyäne ist die Savanne. So leben die meisten von ihnen in den großen Grasländern Ost- und Südafrikas. Seltener findet man Tüpfelhyänen auch in Halbwüsten, Bergland (aufwärts bis 4000 m) und lichten Wäldern.
Tüpfelhyänen leben in großen Rudeln, die bis zu hundert Individuen umfassen können. Diese werden von einem dominanten Weibchen angeführt. Zusammen bewohnt das Rudel ein Revier, dessen Grenzen von beiden Geschlechtern mit den Analsekreten markiert werden. Zentrum eines Territoriums ist der Bau, in dem allerdings nur Weibchen mit ihren Jungen unterkommen, während die Männchen und kinderlose Weibchen draußen schlafen. Tüpfelhyänen sind nachtaktiv. Innerhalb des Rudels kann es immer wieder zu Aggressionen kommen. Auslöser sind Streit um die Beute oder der Trieb eines Muttertiers, seine Jungen gegen andere Rudelmitglieder zu verteidigen. Gelegentlich führen diese Auseinandersetzungen sogar zu schwerwiegenderen Verletzungen. Im Rudel lassen Tüpfelhyänen immer wieder einen Laut hören, der wie ein menschliches Kichern klingt; daher hat diese Art auch den volkstümlichen Namen "Lachhyäne".
Trotz aller Aggressionen zeigt das Rudel ein hoch soziales Verhalten, wenn es darum geht, einzelne Rudelmitglieder zu verteidigen. Es gibt Berichte, wonach Wildhunde gelegentlich eine jüngere, von ihrem Rudel abgekommene Hyäne erbeutet haben, die dann von ihren Artgenossen gerettet wurde.
Anders als zum Beispiel bei Wolfsrudeln können mehrere Weibchen in einem Rudel Junge bekommen. Um das Recht zur Begattung kommt es manchmal zwischen den Männchen zum Streit. Die Tragzeit beträgt etwa hundert Tage. Im Wurf befinden sich fast immer zwei Junge, die in einem für Raubtiere ungewöhnlich fortgeschrittenen Entwicklungsstadium zur Welt kommen: mit bereits geöffneten Augen und recht aktiv. Die Jungen werden vorwiegend vom Muttertier versorgt, aber manchmal findet man auch das Männchen beim Spiel mit den Jungen. Nach einem Jahr verlassen manche der Jungen das Rudel, während andere bleiben.
Die landläufige Meinung, dass Hyänen Aasfresser seien, trifft auf Tüpfelhyänen nur bedingt zu. Diese Hyäne ist selbst ein Räuber, der allein oder in kleinen Gruppen Antilopen, Gazellen und Zebras erlegt. In den ostafrikanischen Nationalparks kann man oft Hyänen sehen, die einen fressenden Löwen umringen und darauf warten, dass dieser seine Beute verlässt. Daraus hat sich der falsche Schluss ergeben, Tüpfelhyänen würden dem Löwen folgen und sich an den Resten seiner Beute gütlich tun. In Wahrheit ist es aber viel öfter der Löwe, der die Hyänen vertreibt, die dann wiederum abwarten, den Rest der von ihnen selbst erjagten Beute zu bekommen.
Das Verhältnis von selbst erlegter Beute zum Aas liegt bei etwa 85:15. Tüpfelhyänen verwerten alle Teile ihrer Beute. Ihre kräftigen Kiefer können die Knochen zermalmen, und neben diesen fressen sie das Fleisch, die Eingeweide, die Haut und den Kopf.
Beim Jagen erreichen Tüpfelhyänen eine Geschwindigkeit von 65 km/h. Das Beutetier wird an den Hinterbeinen gegriffen. Es gibt keinen Tötungsbiss. Das Opfer lebt meistens noch, während ihm der Bauch aufgerissen wird.
Tüpfelhyänen sind in keiner Weise bedroht und gehören zu den häufigsten Raubtieren Afrikas. Sie lassen sich auch von der Nähe menschlicher Siedlungen nicht abschrecken, und gelegentlich ist es zu Angriffen von Hyänen auf Menschen gekommen.
In den Religionen vieler afrikanischer Völker spielte die Tüpfelhyäne eine große Rolle. So sollte es Weisheit bringen, die Nase einer Hyäne zu essen. In afrikanischen Fabeln spielt die Hyäne manchmal die Rolle eines Bösewichts, dann wieder die Rolle eines schlauen und gerissenen Tieres.
In der Eiszeit lebte eine große Unterart der Tüpfelhyäne in den Kältesteppen Europas. Diese so genannte Höhlenhyäne (Crocuta crocuta spelaea, früher Hyaena spelaea) dürfte ein ernster Nahrungskonkurrent der Frühmenschen gewesen sein.Merkmale
Lebensraum
Lebensweise
Rudel
Fortpflanzung
Ernährung
Sonstiges