Töpfchenpilze
Töpfchenpilze | ||||||||
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Systematik | ||||||||
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Ordnungen | ||||||||
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Für eine Weile wurden die Töpfchenpilze wegen des Vorhandenseins begeißelter Stadien im Lebenszyklus nicht als Pilze angesehen, heute gilt ihre enge Verwandtschaft mit den anderen Pilzgruppen aber als sehr wahrscheinlich. Ihre stammesgeschichtliche Schwestergruppe bilden entweder die Jochpilze (Zygomycota) oder alle anderen Pilzgruppen zusammen.
Table of contents |
2 Ernährungsweise 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Fortpflanzung 5 Töpfchenpilze und der Mensch 6 Systematik 7 Weblinks |
Die Zellwände der Töpfchenpilze enthalten Chitin, manchmal auch noch Zellulose. Ihr Thallus, der undifferenzierte und bei parasitischen Arten tief im Wirt verankerte Pilzkörper, enthält unzählige Zellkerne, die nicht durch echte Zellwände (Septen) voneinander getrennt im Zellplasma liegen. Eine Ausnahme bilden hier nur die Sporangien genannten sporenbildenden Strukturen, die durch eine spezielle Zellwand vom Rest des Thallus abgekapselt sind. Daneben existieren gelegentlich so genannte Pseudosepten, die sich von echten Septen in den Details ihrer Struktur unterscheiden und die Zellräume der einzelnen Kerne nicht wirklich voneinander abtrennen.
Töpfchenpilze leben wie alle Pilze entweder als Parasiten oder Saprobionten, d. h. sie leben auf oder sogar in einem Wirtsorganismus, von dem sie (auf meist für diesen schädigende Weise) ihre Nährstoffe gewinnen oder sie ernähren sich von totem organischem Material ihrer Umgebung. Dazu bilden sie lange Zellfäden, die Hyphen, aus, die in das Opfer bzw. die abgestorbene Materie eindringen, dort starke zersetzende Enzyme freisetzen und die löslichen Nährstoffe über die Zellmembran absorbieren.
Töpfchenpilze sind weltweit in Böden, Flüssen, Tümpeln und Seen verbreitet. Parasitische Arten leben teils während ihres gesamten Lebenszyklus in ihren Wirten.
Töpfchenpilze können sich sowohl geschlechlich als auch ungeschlechtlich vermehren. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung setzen spezielle Strukturen, die Sporangien unzählige Sporen frei, die bei Kontakt mit einem Wirt oder anderen Nahrungsquellen auskeimen und sich zu einem neuen genetisch identischen Individuum entwickeln.
Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung werden Keimzellen (Gameten) freigesetzt, die je nach Art identisch (Isogameten) oder verschieden (Heterogameten) sein können. Zumindest eine Gametenform ist immer durch eine rückseitige Geißel, ein so genanntes Undulipodium, beweglich. Nach der Befruchtung entwickelt sich aus der Zygote meist eine widerstandsfähige Spore, die Trockenheit, große Hitze und Kälte überstehen kann. Bei Kontakt mit einem Nahrungsreservoir keimt sie zu einem neuen genetisch von den "Eltern"-Organismen unterschiedenen Pilz aus.
Als Pflanzenschädlinge spielen Töpfchenpilze in der Land- und Forstwirtschaft nur eine untergeordnete Rolle. Die Art Physoderma zeamaydis ist allerdings für die Braunfleckenkrankheit von Mais (Zea maydis) verantwortlich, Olpidium brassicae für die Fallkrankheit an Kohlgewächsen und Synchytrium endobioticum für den so genannten Kartoffelkrebs.
Man unterscheidet innerhalb der Töpfchenpilze eine Klasse (Chytridiomycetes) mit drei Ordnungen:
Aufbau
Ernährungsweise
Verbreitung und Lebensraum
Fortpflanzung
Töpfchenpilze und der Mensch
Systematik
Weblinks