T'ang-Dynastie
Die T'ang-Dynastie (唐朝) war eine chinesische Kaiserdynastie, die von 618 bis 907 an der Macht war. Sie folgte auf die Sui-Dynastie und ging der Zeit der fünf Dynastien voraus. Unterbrochen wurde die T'ang-Dynastie durch die Zweite Zhou-Dynastie (690-705).
Table of contents |
2 Geschichte 3 Kultur in der T'ang-Epoche 4 Bedeutende T'ang-Herrscher 5 Weblinks |
Die Dynastie wurde durch den chinesischen General Li Yuan (einem Halbtürken) gegründet, der 617 inmitten zahlreicher Rebellionen Chang-an eroberte, woraufhin der Sui-Kaiser Yang Di von seinen Ratgebern erdrosselt wurde. Chinas Hauptstadt zur T'ang-Zeit wurde Chang'an (heute Xi'an; damals 2 Millionen Einwohner), aber auch Luoyang mit 1 Million Einwohnern war bedeutend.
General Li Yuan nahm als Kaiser den Namen "Gao-tsu" an. Er galt als unentschlossener Herrscher, der stets im Schatten seines Sohnes Li Shi-min stand und musste schließlich abdanken. Li Shi-min verbuchte als Kaiser Tai-tsung einen entscheidenden Sieg über die Göktürken, was der T'ang-Dynastie die Ausbreitung entlang der Seidenstraße ermöglichte und auch China dem Ausland öffnete. Viele Fremde strömten in der Folge ins Land, um ihr Glück zu suchen.
Die Verwaltung T'ang-Chinas war wie folgt untergliedert:
Tai-tsung erneuerte auch die staatlichen Beamtenprüfungen (Geschichte, konfuzianische Klassiker, Lyrik und Verwaltungsaspekte; es bestanden maximal 10 % der Kandidaten). In der Praxis bestimmten aber Geld und Herkunft, wer Beamter wurde, so dass die höchsten Posten dem Adel vorbehalten blieben.
Der nächste Kaiser, Gaozong litt ab 660 an Schwindelanfällen und Kopfschmerzen. Man nahm an, dass er von seiner Frau, der Kaiserin Wu (einer ehemaligen Dirne) bis zu seinem Tod 683 langsam vergiftet wurde. Wu Chao ermordete ihren Sohn und sperrte zwei weitere ihrer Söhne ein. Dann nahm sie 690 den Kaisertitel an und regierte (trotz ihrer zahlreichen Morde) mit der Unterstützung der Buddhisten, der Geheimpolizei und offenbar auch großer Teile des Volkes (Zweite Zhou-Dynastie).
Nach Wu Chaos Sturz 705 fiel die Herrschaft nach zwei Morden und einer Abdankung schließlich an Kaiser Xuanzhong (713 - 756). Unter Xuanzhong erlebte T'ang-China zunächst ein Goldenes Zeitalter des Friedens, der Kultur und Gelehrsamkeit.
Xuanzhong verfiel aber bald der Trägheit und wurde willenloses Werkzeug zweier Günstlinge und einer Nebenfrau. Inzwischen machten sich erhöhte Militärausgaben (751 Schlacht am Talas gegen die Araber) in erhöhten Steuern bemerkbar. In der Regierung herrschte Streit zwischen den adligen Beamten und den durch staatliche Prüfungen gewonnenen Beamten, während sich der alte Kaiser vollständig ins Privatleben zurückzog. In der Armee hatten sich Berufssoldaten breitgemacht, die Generäle hatten zu große Kompetenzen.
Als ein türkischer General namens An Lushan den Machtkampf bei Hofe verlor, zettelte er einen Aufstand an. An Lushan eroberte 756 Chang-an, wurde aber schnell ermordet. Kaiser Xuanzhong († 762) floh und dankte zugunsten seines Sohnes Su-tsung (756 -762) ab. Während des Aufstandes des An Lushan 756-763 sollen 36 Millionen Menschen ums Leben gekommen sein, fast ¾ der damaligen Bevölkerung.
Die Uiguren, Tibeter und andere Nachbarn mischten sich ab 762/63 in China ein, ehrgeizige Statthalter erhoben sich ununterbrochen gegen die Zentralgewalt. Die Kaiser mussten mehr als einmal (783/84, 881) aus der Hauptstadt fliehen. Der Aufstand des Huang Chao 876-884 kostete noch mehr Menschenleben als der Aufstand des An Lushan. 907 wurden alle T'ang-Prinzen von einem General umgebracht, womit die Dynastie endete.
Auch in der T'ang-Epoche erlebte China eine kulturelle Blütezeit. Dichtkunst (Li Bo, Du Fu), Malerei, keramische Produktion erreichten ein hohes Niveau, auf technischem Gebiet entwickelte sich der Buchdruck, und die Herstellung von Schießpulver gelang. Einige chinesische Erfindungen und Entdeckungen jener Zeit: Buchdruck mit Stempeln um 600, tickende Wasseruhr 725, Diabetes um 640, Kometenschweif 635, Hartporzellan 700, Streichhölzer 577 und nicht zuletzt die Zeitung.
Der Buddhismus stand noch immer in voller Blüte, man verzeichnet viele Pilgerreisen nach Indien. Gebildete Chinesen richteten ihr soziales Verhalten nach den Lehren des Konfuzius, ihre Stellung in der Natur erklärte ihnen der
Taoismus und für die Seele war Buddha zuständig. Diese drei Philosophien und Religionen wurden staatlich gefördert. Doch Macht und Reichtum der buddhistischen Klöster erweckten bald Neider. Der Staat war zudem in einer Finanzkrise - 845 ließ Kaiser Wu-tsung die meisten der 4.600 Klöster und 40.000 Schreine zerstören.
Der Überseehandel entwickelte sich und fremde Kaufleute unterhielten in schnell wachsenden Großstädten wie Guangzhou eigene Handelskontore. Haupthandelsprodukte waren Tee, Porzellan und Seide. Durch fremde Kaufleute und Krieger fanden auch
Islam und Manichäismus Eingang in China. Allerdings wurden viele Ausländer bei den Unruhen in den Städten gegen Ende der T'ang-Dynastie erschlagen, allein 120.000 in Kanton 879.
Vorgeschichte
Geschichte
Die Zeit 617-660
Der Gesetzkodex der T'ang-Zeit, das T'anglü-shuyi, ist vollständig überliefert. Er war sehr umfangreich und besticht durch lückenlose Logik. Die Zeit 660-705 (Ära Wu)
Die Zeit 705-907
Kultur in der T'ang-Epoche
Bedeutende T'ang-Herrscher
Weblinks