Studentenverbindung
Eine Studentenverbindung (auch Studentenkorporation) ist ein relativ enger Zusammenschluss einer Gruppe von derzeitigen und ehemaligen Studenten an einer Hochschule (letztere heißen Alte Herren bzw. Hohe Damen oder auch Philister). In Deutschland sind etwa 2-3% aller Studenten Mitglied einer Verbindung. Obwohl genaue Zahlen schwer zu ermitteln sind, kann man davon ausgehen, dass sich 150.000 bis 200.000 Personen (Studenten und Berufstätige) in Deutschland und Österreich als "Verbindungsstudenten" bezeichnen.Es gibt Corps, Burschenschaften, Landsmannschaften, Turnerschaften, sowie musische, religiöse und zahllose Arten sonstiger Verbindungen. Die meisten Verbindungen tragen ihre Farben (Couleur) als Bänder, einige fechten Mensurenen. Eine weitere Unterteilungsmöglichkeit ist es, nach reinen Männerbünden, gemischten Verbindungen und Damenverbindungen (nach ihrer Häufigkeit sortiert) zu unterscheiden. Bei gleichgeschlechtlichen und gemischten Verbindungen gibt es normalerweise eine andere Betonung verschiedener Aspekte des Gemeinschaftsgedanken. Praktisch alle Studentenverbindungen in Deutschland unterhalten ein eigenes Korporationshaus.
Ursprünglich konnten nur Männer Mitglied einer Verbindung werden. Doch bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts existierten auch Damenverbindungen, die ausschließlich Frauen vorbehalten waren. Sie machten jedoch nach dem 2. Weltkrieg nicht wieder auf. Insbesondere aber seit den 1970er Jahren nehmen aber viele als Männerbünde gegründete Verbindungen auch Frauen auf. Zudem wurden seither auch wieder zahlreiche reine Damenverbindungen gestiftet.
Die Studentenverbindungen entstanden aus den unterschiedlichsten Motiven. Vor allem die im 19. Jahrhundert entstandenen Verbindungen haben in vielen Fällen eine Entsprechung in den bürgerlichen Vereinen. Als Beispiele seien genannt:
Unterscheidungsmerkmale
Aus der gegenseitigen Beeinflussung mit den älteren Traditionen der Landsmannschaften, Corps und Burschenschaften ergab sich ein buntes Bild akademischer Vereinigungen mit jeweils eigenen, zum Teil sehr alten Traditionen. Auch wenn die Anzahl der Studentenverbindungen heute weitaus niedriger als zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist, existieren an nahezu allen deutschsprachigen Universitäten weiterhin Verbindungen mit sehr unterschiedlichem Charakter.
Die folgenden Punkte sollen ein Überblick über die verschiedenen Ausprägungen geben, sind jedoch keinesfalls umfassend.
Das Schlagen von Mensuren war und ist ein traditioneller Bestandteil des Verbindungswesens. Früher vorherrschend war der Gedanke der Ehre und des Einstehens für die einzelne Studentenverbindung. Heute ist der Gedanke der so genannten Ehrenhändel eher unüblich. Je nach Ausprägung werden heute folgende Formen unterschieden:
Mensuren
Bis 1983 wurde die Mensur von der katholischen Kirche mit Exkommunikation bestraft. Nachdem das Duell aufgegeben wurde, entfiel auch das Argument, dass die Mensur die Vorbereitung für das Duell wäre. Nach der neuesten Fassung des codex juris canonici (1983) steht die Bestimmungsmensur auch offiziell nicht mehr unter kirchlicher Strafandrohung, wenn durch das Einhalten der Sicherheitsbestimmungen die Gefahr schwerer Verletzungen ausgeschlossen ist. Sie wird aber nach wie vor von kirchlicher Seite als sittlich verwerflich angesehen.
Es gibt in Deutschland drei pflichtschlagende Korporationsverbände: den Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV, Kösener Corps), den Weinheimer Senioren-Convent (WSC, Weinheimer Corps) und den Coburger Convent (CC, Turnerschaften und Landsmannschaften). Die Deutsche Burschenschaft und die Deutsche Sängerschaft sind fakultativ schlagend.
Als farbentragend werden Studentenverbindungen bezeichnet, deren Mitglieder (zumindest bei offiziellen Veranstaltungen) ein Band, eine Kopfbedeckung (Studentenmütze) und einen so genannten Zipfel (oder auch Zipf) in den Farben ihrer Verbindung (Couleur) tragen.
Daneben existieren seit 1857 sog. farbenführende Verbindungen, deren Mitglieder keine Bänder tragen, aber einen Zipfel mit den Farben der Verbindung.
Einige Studentenverbindungen tragen weder Farben, noch führen sie Farben.
Bei vielen Studentenverbindungen spielt die Konfessionalität als Eintrittskriterium keine Rolle. Daneben gibt es Studentenverbindungen, die ein allgemein christliches, katholisches oder evangelisches Bekenntnis von ihren Mitgliedern fordern.
Bis in die 1930er Jahre bestanden an vielen Hochschulen auch jüdische Studentenverbindungen.Farben
Konfessionalität
Obwohl viele Studentenverbindungen ihre Mitglieder zum bewussten und verantwortlichen politischen Denken ermutigen, werden sie selbst nicht politisch aktiv. Bekannte Ausnahmen sind die in der Deutschen Burschenschaft organisierten Verbindungen.
Kennzeichnend für alle Verbindungen ist das Lebensbundprinzip, nach dem man sich auch nach dem Studium - als Alter Herr, Philister oder Hohe Dame seinem Bund, den Bundesbrüdern bzw. Bundesschwestern verbunden fühlt und diese z.B. durch finanzielle Abgaben unterstützt.
Durch den Umgang mit Menschen verschiedener Profession und unterschiedlichen Alters sollen die sozialen Kompetenzen des Einzelnen verbessert werden, die Übernahme von fachfremden Aufgaben während des Studiums wird als Training für den späteren Berufsalltag angesehen. Die heutigen Studentenverbindungen sind sich darin einig, dass dauerhafter Erfolg nur durch Leistung erzielt werden könne und dass die Bildung von akademischen Eliten für die Gesellschaft förderlich sei.
Entscheidungen werden durch Beschlüsse in den sogenannten Conventen (dies sind die Versammlungen der Mitglieder) herbeigeführt.
Studentenverbindungen stehen immer wieder im Mittelpunkt diverser Kritik.
Historisch sind die Studentenverbindungen als Selbstschutzorganisation der fahrenden Scholaren im ausgehenden Mittelalter entstanden. In der Regel waren sie landsmannschaftlich organisiert, daher der Name der Landsmannschaften. Aus dem Quartier der Studenten, der Burse, wurde der Begriff Bursche und ab 1815 der Name Burschenschaft abgeleitet.
Siehe auch Urburschenschaft.
Durch den Wiener Kongress wurde Deutschland in eine erheblich verringerte Zahl von Einzelstaaten gegliedert, ein Prozess, der bereits mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 durch den Habsburger Franz II (als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation) als Reaktion auf die Proklamation Napoleons zum Kaiser Frankreichs begonnen hatte. Der lockere Deutsche Bund souveräner Staaten entstand. Diese Entscheidung wurde vor allem von patriotisch gesinnten Studenten als Verrat am erhofften deutschen Reich angesehen.
Während der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon bildeten Landsmannschaften (Corps) und Burschenschaften einen erheblichen Teil des Widerstands. In der Folge wurden sie sowohl zum Träger des nationalen Gedankens als auch zu Vorkämpfern für mehr Demokratie in Deutschland. Vor allem die Burschenschaften wurden daher ab 1819 aufgrund der Karlsbader Beschlüsse verfolgt. Viele Verbindungsstudenten waren an den Revolutionen von 1848 beteiligt.
Mit der Zunahme der Studentenzahl Ende des 19. Jahrhunderts wurden immer mehr Studentenverbindungen gegründet, dies war die Blütezeit der Studentenverbindungen. Zugleich fand Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts die sog. Erste Progresszeit statt. Hiervon war insbesondere die Mensur betroffen.
Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich viele Korporationsstudenten den Freikorps an. In der Weimarer Republik propagierten große Teile der Verbindungsstudenten die republikfeindliche Konservative Revolution. Oftmals wird den Verbindungen jener Zeit eine Nähe zum Nationalsozialismus nachgesagt, was aber so nicht zutreffend ist, da bei nicht wenigen Studentenverbindungen Skepsis gegenüber den eher kleinbürgerlichen Nationalsozialisten vorherrschte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus waren die meisten Studentenverbindungen verboten, einige wenige versuchten als gleichgeschaltete Studentenbünde (sogenannten Kameradschaften) zu überleben.
Ab 1950 wurden Studentenverbindungen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und Österreich wieder zugelassen. Es folgten eine Reihe von Wiedergründungen und Neugründungen. Verbindungen, die vor dem Krieg ihre Heimat in Ost- und Mitteldeutschland hatten, verlegten ihren Sitz in die Bundesrepublik. Dabei kam es zu einer Reihe von Fusionen. Die Nachkriegszeit brachte die Zweite Progresszeit mit sich.
In der DDR blieben Studentenverbindungen verboten. Erst in den 1980er Jahren gründeten sich an einigen Universitätsstandorten, meist unter dem Deckmantel historischer- oder Fechtvereine und unter strenger Beobachtung durch das Ministerium für Staatssicherheit Studentenverbindungen neu (siehe Rudelsburger Allianz).
Nach der Wende wurde es auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wieder möglich, die Studentenverbindungen an den Universitäten neu zu beleben. Es kam dabei vor allem zu Neugründungen und Wiedergründungen. Nur wenige Verbindungen verlegten ihren Sitz zurück an die Heimatuniversität. Die Studentenverbindungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR haben unter anderem mit der Tatsache zu kämpfen, dass seit ca. 1937, also seit über 50 Jahren der Begriff der Studentenverbindung von den jeweils herrschenden politischen Systemen negativ belegt wurde. Auch fehlen die für das Verbindungsleben wichtigen Alten Herren im Umfeld der Universitätsstadt.
Im November 2002 fand in Würzburg der erste Weltkorporationstag, ein Treffen von Studentenverbindungen aus aller Welt, statt.
Im flämischen Teil gibt es fast nur katholische Studentenverbindungen. Sie ähneln stark den katholischen Verbindungen des Cartellverbandes (CV) in Deutschland und Österreich und besitzen im Gegensatz zu den wallonischen Verbindungen sogar eigene Häuser. Daneben gibt es seit kurzer Zeit auch ein Corps und eine Burschenschaft nach deutschem Vorbild.
Im wallonischen Teil gibt es so genannte Cercle, die meist fast alle Studentinnen und Studenten einer Fachrichtung vereinigt. Sie sind von der Tradition sicherlich mit den deutschen Studentenverbindungen verwandt, denn es gibt einen Fuxenstatus (bleu) und Burschenstatus. Außerdem gibt es so etwas wie einen Leibbursch, der dort Pate genannt wird. Fast alle Cercle haben Studentenmützen, die allerdings im Vergleich zu den üblichen Studentenmützen im deutschsprachigen Raum einen überlangen Schirm haben. In manchen Verbindungen werden zumindest vom Vorstand auch Bänder getragen. Der Fuxenstatus in wallonischen Cercle ist im Vergleich zum Fuxenstatus in deutschen Studentenverbindung extrem. Die Bleu werden gezwungen maßlos Bier zu trinken, in Restaurants die Essensreste von den Tellern zu essen, bekommen oft ihren Kopf geschoren und die Studentinnen und Studenten müssen häufig sexuelle Handlungen aneinander vornehmen.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Typen, von der straff organisierten Verbindung bis zum lockeren Gesellschaftsverein. Manchmal als Wertegemeinschaft im Nahbereich einer Kirche oder Partei, meistens nicht. Der Übergang zu studentischen Chören, Fach- oder Sportvereinen ist fließend. Es gibt auch zahlreiche Damen- und gemischte Verbindungen. Dispuuten sind selten in Dachverbänden organisiert. Sie verstehen sich selten als Lebensbund. Dementsprechend tragen die Reunionisten (Alten Herren, Hohen Damen) die Kosten nur zu einem kleinen Teil. Das Innitiationsritual (Ontgroening) kann, je nach Verbindung, sehr streng sein. Es besteht selten aus einer Herausforderung, meist aus einer Erniedrigung.
Grundgedanken
Kritik
Geschichte
Studentenverbindungen in anderen Ländern
Baltikum
In den drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland haben sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zahlreiche Studentenverbindungen neu- und wiedergegründet, die zum Teil auf deutsch-baltischen Traditionen, teilweise auf eigenen Traditionen beruhen.Belgien
Bei Belgien muss man zwischen Studentenverbindungen im flämischen und wallonischen Teil unterscheiden.Chile
Die chilenischen Studentenverbindungen sind in ähnlicher Weise organisiert und auch bewusst angelehnt an die Studentenverbindungen der Deutschen Burschenschaft. Oft wird eine besondere Verbindung zur deutschen Kultur, beispielsweise das Beherrschen der deutschen Sprache, als Mitgliedsvoraussetzung verlangt. Da vielen Deutschchilenen die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland einsetzende kritische Auseinandersetzung mit der Nazizeit fehlt, ist deutschnationales Gedankengut in chilenischen Studentenverbindungen nicht selten anzutreffen.Dänemark
In Dänemark gibt es eine Studentenverbindung nach dem Vorbild der deutschen VDSt.Finnland
Die finnischen Korporationen heißen Nationen. Manche von ihnen unterhalten Kontakt zu den estnischen Korporationen.Frankreich
Im Elsaß gibt es einige Studentenverbindungen, die denen in Deutschland ähneln. Die elsässische Verbindung Wilhelmitana ist suspendiert, Reaktivierungsversuche blieben aber bislang erfolglos. Die Verbindung besitzt aber noch ihr Korportionshaus. In den 90er Jahren wurde (Frühjahr 1992) die Verbindung "Alsatia Strasbourg" von österreichischen CVern (Erasmus-Studenten) gegründet. Die Verbindung wurde in den Europäischen Kartellverband (EKV) aufgenommen und wies die Farben "orange-violett-organge auf schwarzem Grund" - die Farben der alten Bischofs- und Bergmannsstadt im Elsaß - auf. In der Folge (Juni 1996) wurde der Verbindungsname wegen der Ähnlichkeiten zu einer Verbindung die nach dem Ersten Weltkrieg existierte, nach Robert Schuman benannt. Die Verbindung heißt heute "Europäische Studentenverbindung (E.St.V.)/Fraternité Européenne d'Etudiants (F.E.E.) Robert Schuman-Argentorata zu/à Strasbourg" und hat nun die Farben "blau-sonnengelb auf silbernem Grund". Die offizielle Abkürzung ist RSA. Die Mitglieder sind heute im wesentlichen Franzosen. Daneben gibt es noch eine spezifisch französische Art von Studentenverbindungen. Dieser Verbindungstyp heißt Corpo und existiert etwa in Paris (Corpo Pharma Paris).Italien
In Italien gibt es die goliardischen Orden.Kasachstan
In Kasachstan gab es Mitte der 1990er Jahre eine Unitas-Verbindung, über deren heutiges Bestehen nichts bekannt ist.Liechtenstein
In Liechtenstein gibt es eine katholische Verbindung.Niederlande
In den Niederlanden ist ein sehr großer Anteil der Studenten in Studentenverbindungen (Studentenvereniging, oft auch Dispuut) organisiert, wobei das dortige Verbindungswesen eher mit dem angelsächsischen vergleichbar ist, denn mit dem deutschen, sich aber auch von diesem abhebt.Österreich
Die Studentenverbindungen in Österreich sind im Großen und Ganzen mit den Verbindungen in Deutschland vergleichbar. Die gesellschaftspolitische Relevanz ist (war) allerdings größer. So entstammen etwa beinahe alle Bundeskanzler der ersten Republik katholischen CV-Verbindungen. Engelbert Dollfuß war zum Zeitpunkt seiner Ermordung etwa Philistersenior seiner Studentenverbindung KÖHV Franco Bavaria (Wien). Posthum wurde ihm von allen Verbindungen des Österreichischen Cartellverbands die Ehrenmitgliedschaft (Bandphilister h.c.) verliehen. Die Verbindungen sind politisch insgesamt deutlich konservativer als jene in Deutschland. Außerdem ist das österreichische Korporationswesen tief gespalten in katholische und schlagende Verbindungen. Gemeinsame Auftritte bei universitären oder allgemein gesellschaftlichen Veranstaltungen sind in Österreich nach wie vor undenkbar. Die einstige aggressive Ablehnung, die ihren traurigen Höhepunkt in der Ermordung eines katholischen Grazer Studenten Anfang des 20. Jahrhunderts fand, hat sich mittlerweile in ein "nicht einmal ignorieren" gewandelt. Manche Korporationsverbände wie etwa der Cartellverband koexistieren als deutsche und österreichische Verbindungen, weisen aber gemeinsame Wurzeln und teilweise sogar eine gemeinsame Geschichte auf. Partiell kann bei den schlagenden, nationalen österreichischen Verbindungen eine besondere Verbundenheit mit Deutschland festgestellt werden. Ungewöhnlich ausgeprägt ist in Österreich das Schülerkorporationswesen. Der größte Verband von Mittelschulverbindungen ist der Mittelschüler Kartell Verband, kurz MKV. Österreichische Mittelschulverbindungen bezeichnen sich größtenteils auch als "Studentenverbindung".Polen
Die Wurzeln des polnischen Korporationsstudententums gehen auf die deutschen Universitäten im außerpolnischen Ausland (Breslau, Wien, Berlin, Dorpat, Riga, Dresden) zurück. Nach der Wiedergeburt eines unabhängigen polnischen Staates verlegten diese Verbindungen ihren Sitz in das befreite Mutterland und verschrieben sich der Wacht über einen elitären Nationalstaatgedanken. Damit gerieten sie in Konflikt sowohl zu den vielen ethnischen Minderheiten als auch zu den herrschenden Pilsudski-Sozialisten. Die 1939 abgebrochene Tradition wurde von den Altherrenschaften über die Zeiten des Nationalsozialismus und Sowjetkommunismus gerettet. Seit 1988 gibt es Reaktivierungen und Neugründungen in ganz Polen.
Die polnischen akademischen Korporationen stehen in ihrem Brauchtum den deutschen sehr nahe. Es hat aber nicht die Aufteilung in nationalbewusste Burschenschaften, religiös ausgerichtete CV-Verbindungen und rein traditionelle Corps stattgefunden. Der Charakter der polnischen Korporationen kann als national-elitär-katholisch umrissen werden (Weitere Informationen unter www.zpka.org).Schweiz
Das Korporationswesen in der Schweiz ähnelt dem in Deutschland und Österreich, allerdings mit einem Unterschied: Die drei großen Dachverbände "Schweizerischer Zofingerverein (Zofingia)", "Studentenverbindung Helvetia" und der "Schweizerische Studentenverein (StV)" wurden von Anfang an als Dachverband gegründet und entstanden nicht aus Zusammenschlüssen einzelner Verbindungen. Daneben gehörten ihnen von Anfang an Verbindungen an Universitäten und Schülerverbindungen an. Letztere sind in der Schweiz weitaus häufiger anzutreffen als in Deutschland. Zudem waren alle drei Verbände ebenfalls von Anfang an politische Vereine (Siehe auch Schweizerischer Studentenverein).Slowakei
In der Slowakei gibt es katholische Verbindungen.Slowenien
In Slowenien gibt es katholische Verbindungen.Spanien
Die spanischen Studentenverbindungen sind musische Verbindungen und heißen tunas.Tschechien
In Tschechien gibt es katholische Verbindungen.Ukraine
In der Ukraine gibt es zumindest eine katholische Verbindung.Ungarn
In Ungarn gibt es Schülerverbindungen.USA und Kanada
Die Bruderschaft (englisch fraternity) ist die amerikanische Form der Studentenverbindung. Studentinnen organisieren sich in sororities.
Eine einzelne Verbindung unterhält meist Vertretungen, sogenannte chapters an mehreren, teilweise sogar sehr vielen Hochschulorten.
Die Namen der Verbindungen setzen sich zusammen aus gewöhnlich zwei griechischen Buchstaben, zudem hat jedes chapter einen aus i.d.R. drei Griechischen Buchstaben zusammengesetzten Namen. Diese Form des Verbindungswesens wird daher auch als greek system bezeichnet.
Die Mitgliedsbeiträge werden im Unterschied zu europäischen Verbindungen von den studierenden Mitgliedern erbracht.
Es ist wahrscheinlich, dass die amerikanischen fraternities und sororities gemeinsame Wurzeln mit den europäischen Studentenverbindungen haben, die jedoch weit in der Vergangenheit zurückliegen dürften.
Einige fraternities kennen das Farbentragen in Form eines Couleurbandes, welches aber nur bei den eigenen Veranstaltungen getragen werden darf. In praktisch allen fraternities und sororities gibt es den dem Fuchsen entsprechenden Status des pledge.
Es gibt aber auch wesentliche Unterschiede zu europäischen Studentenverbindungen, insbesondere den deutschsprachigen: fraternities und sororities kennen keine Mensur und keinen bzw. nur rudimentär vorhandenen Comment wie diese.Weiterführende Informationen
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