Stromausfall
Unter einem
Stromausfall versteht man den Ausfall der Versorgung eines Gebiets mit
elektrischem Strom.
Gründe für einen Stromausfall können ein Defekt in einem Kraftwerk, die Beschädigung einer Stromleitung, ein Kurzschluss oder eine Überlastung des Stromnetzes sein.
In vielen Staaten wurden die Stromnetze in den letzten Jahren nicht ausreichend erneuert und ausgebaut. Dadurch sind die Netze wesentlich störanfälliger geworden. Mit weiteren Ausfällen ist somit zu rechnen.
Kritisch sind Stromausfälle besonders für Krankenhäuser, da diese Strom zum Betrieb medizinischer Geräte benötigen. Aber auch sicherheitsrelevante Systeme (wie Radargeräte der Flugsicherung, Ampeln oder Signalanlagen der Eisenbahn) oder andere Versorger (wie Wasserwerke, Gaswerke oder Telekommunikationsunternehmen) benötigen Strom zum Arbeiten. Aus diesem Grund verfügen Krankenhäuser und andere kritische Einrichtungen (so z. B. auch Diskotheken) ebenso wie viele Unternehmen über Notstromaggregate, die etwa mit Diesel betrieben werden und sich automatisch zuschalten, sobald ein Stromausfall eintritt. Zusätzlich verfügen viele Einrichtungen über mehrere Netzanschlüsse an (weitgehend) unabhängige Netze.
Große Stromausfälle
- 9. November 1965, 17.45 Uhr. Im Nordosten der USA und in vielen Teilen Kanadas fällt der Strom aus ("black out") . Etwa 30 Millionen Menschen waren davon betroffen. Viele befürchteten in den Zeiten des Kalten Kriegs, dass ein Atomkrieg die Ursache gewesen sei. Erst nach sechs Tagen wurde der Auslöser, ein kaputtes Strom-Relais in Ontario in Kanada gefunden.
- 13. Juli 1977. In New York City und in Gebieten des Landkreises Westchester nördlich von New York fiel in der Nacht durch Blitzeinschläge der Strom aus. Es kam zu Plünderungen und Unruhen, 3.800 Menschen wurden festgenommen und die Feuerwehr musste über 1000 Feuer löschen.
- In Kalifornien gibt es regelmäßig Stromausfälle aufgrund von Energieknappheit. Insbesondere im Jahr 2000 kam es vermehrt zu Stromausfällen durch eine künstlich herbeigeführte Stromknappheit, da einige Betreiber ihre Kraftwerke vom Netz nahmen um die Marktpreise zu manipulieren. (siehe auch Enron)
- Am 14. August 2003 kam es zu einem großflächigen Stromausfall im Nordosten der USA sowie in Teilen Kanadas. Der Ausfall ist die Folge einer Marktaufsplitterung und mangelnder Investitionen nach der Deregulierung des Strommarktes. Jahrzehntealte Netze mit schlechter Wartung konnten die ständig steigende Last nicht mehr verkraften. Der Zusammenbruch wurde schon seit Jahren vorausgesagt.
- 24. September 2003. In Südschweden und Dänemark fiel der Strom aus. 3,5 Millionen Menschen hatten stundenlang keinen Strom mehr. Es gab viele Unfälle infolge ausgefallener Ampelanlagen. Die Eisenbahn stand still. Telefone funktionierten nicht mehr. Schuld daran soll ein Unwetter oder Reparaturarbeiten in dem schwedischen Atomkraftwerk Oskarshamn gewesen sein. Dort wird etwa ein zehntel des schwedischen Stroms produziert.
- 28. September 2003, 3.30 Uhr. In Italien und der Vatikanstadt kam es durch die Unterbrechung zweier Stromleitungen aus Frankreich und der Schweiz zu einem Stromausfall. Da es am Wochenende und mitten in der Nacht geschah, kam es aber zu keinen größeren Zwischenfällen. Die Feier zur Weißen Nacht - eine Kulturnacht mit Opernaufführungen und Konzerten in Rom endete ganz plötzlich als die Lichter überall ausgingen.
- 12. Juli 2004. In Athen und Umgebung kam es knapp einen Monat vor den Olympischen Spielen zu einen stundenlangen Stromausfall, der wahrscheinlich auf menschlichem Versagen beruhte, denn es waren freie Kapazitäten vorhanden.
Siehe auch: Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Weblinks