Stonewall
7th Ave./Christopher Street in New York |
Denkmal Gay liberation von George Segal |
In den 60er Jahren kam es in New York und anderen Städten immer wieder zu Razzien in Schwulenlokalen. Dabei wurde die Identität der Besucher des Lokals festgestellt (und bisweilen öffentlich gemacht) und es kam zu Verhaftungen und Anklagen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Am 27. Juni 1969 fand eine solche Razzia in der Szene-Bar "Stonewall Inn", die an diesem Abend auch von zahlreichen Transvestiten und Drag Queens besucht war. An diesem Tag sollen sich nicht zuletzt deswegen besonders viele Schwule in New York aufgehalten haben, weil zuvor die Beerdigung eines Schwulenidols stattgefunden hatte, der Schauspielerin Judy Garland. Die Besucher des "Stonewall Inn" jedenfalls ließen sich das Vorgehen der Polizei nicht gefallen und die Polizisten wurden vertrieben.
Die Ereignisse führten zu einer breiten Solidarisierung im New Yorker Schwulenviertel und auch in den Folgetagen wurde den inzwischen verstärkten Polizeitruppen erfolgreich Widerstand geleistet. Erst nach fünf Tagen beruhigte sich die Situation.
Stonewall bedeutete eine Neuorientierung in der Schwulenbewegung: Während es bis dahin um die Entkriminalisierung von Schwulen und Lesben ging und darum, für Toleranz bei der heterosexuellen Bevölkerungsmehrheit zu werben, steht nach Stonewall eine andere Einstellung im Vordergrund: Schwule, Lesben, und Transgender können stolz auf sich selbst, ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität und ihren Lebensstil sein und diesen Stolz (gay pride) auch öffentlich machen.
Siehe auch: Homosexualität, Christopher Street Day, Liste der Transgender-ThemenDas Ereignis
Seine Bedeutung