Stolberg (Harz)
Stolberg (Harz) ist ein Luftkurort am Südharz im Landkreis Sangerhausen, Sachsen-Anhalt. Markenzeichen der 1.536 Einwohner zählenden und 300 m ü. NN gelegenen Kleinstadt sind die vielen Fachwerkhäuser im Renaissancestil. Stolberg ist Geburtsort von Thomas Müntzer.
Der Ort entstand um das Jahr 1000 als Bergmannssiedlung, wobei bereits seit 796 in der Gegend Bergbau nachweisbar ist. Schon in alten Zeiten wurden hier Eisen, Kupfer, Silber, Zinn und Gold gefördert. Im 13. Jh wurde Stolberg das Stadtrecht verliehen. Die nunmehrige Stadt war bald Residenz der Grafen von Stolberg-Wernigerode.
Unter dem hier geborenen Bauernführer Thomas Müntzer war Stolberg im Deutschen Bauernkrieg Stätte mehrerer Kämpfe. Am 2. Mai 1525 drangen aufständige Bauern in die Stadt ein und zwangen den Grafen zur Annahme ihrer Forderungen (24 Stolberger Artikel), der sie nach der Niederlage der Bauern jedoch schnell wieder rückgängig machte.
Bereits seit dem 12. Jh wurden in der Stadt Münzen geprägt, und im 16. Jh hatte das Handwerk seine Blütezeit. Der Bergbau wurde hingegen ab dem 17. Jh eingestellt. 1815 kam die Stadt zu Preußen, und 1833 hatte Stolberg schon 2.392 Einwohner. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Stolberg Fremdenverkehrsort, 1923 wurde eine Eisenbahn nach Berga-Kelbra eröffnet, und seit 1946 ist die Stadt schließlich Kurort.
Sehenswert ist das Schloss, das auf einem nach drei Seiten abfallenden Berg steht und dessen älter Teile aus der Zeit um 1200 stammen, dessen neuere Teile jedoch im Stil der Renaissance zwischen 1539 und 1547 erbaut wurden. Im Südostflügel befindet sich der klassizistische Rote Saal, ein Entwurf von Karl Friedrich Schinkel.
Das Rathaus aus dem Jahre 1482 ist ein Baukoriosum, denn es hat keine Treppe. Den Zugang zu den oberen Stockwerken erreicht man nur über eine äußere Treppe, die gleichzeitig zur spätgotischen St.-Martini-Kirche hochführt. Am 21. April 1525 predigte in dieser Kirche Martin Luther gegen den Bauernaufstand.
Gegenüber vom Rathaus befindet sich der Saigerturm. Er stammt aus dem 13. Jh.; der obere Teil wurde Anfang des 19. Jhs erneuert. Seinen Namen hat er von der Schmelzhütte (ausschmelzen: aussaigern), die im Mittelalter neben ihm stand.
In der Thomas-Müntzer-Gasse steht an Stelle des 1851 abgebrannten Geburtshauses von Thomas Müntzer das heutige Thomas-Müntzer-Haus.
Unweit von Stolberg erhebt sich der Große Auerberg (579 m). Auf ihm befindet sich der 38 Meter hohe Aussichtsturm mit dem Namen Josephskeuz. Ursprünglich aus Holz erbaut von Karl Friedrich Schinkel, wurde er 1880 durch einen Blitzeinschlag zerstört. 1896 wurde der Turm als Eisenkonstruktion, ganz im Sinne der Industriellen Revolution, wieder aufgebaut. Das Josephskreuz ist 123 Tonnen schwer und wird von etwa 100.000 Nieten zusammengehalten.
Im nahegelegenen Ort Breitenstein findet am 30.April eines jeden Jahres die Walpurgisnacht statt. Zu diesem traditionsreichen Fest treten zahlreiche Gruppen und Künstler auf und gestalten ein sehenswertes Programm.
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