Sternkarte
Eine Sternkarte gibt auf einer Karte die Sterne und Sternbilder des Himmels wieder.
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Frühe Darstellungen des gestirnten Himmels
Als anerkannt älteste Darstellung ganzer Sternbilder gelten altägyptische Abbildungen im Grab des Senenmut. Auf früheren Darstellungen der Sterne, z.B. der Himmelsscheibe von Nebra, sind die Sterne (mit Ausnahme einer Gruppe, die wohl die Plejaden darstellt) wahrscheinlich eher zufällig durch den Künstler verteilt. Abgesehen von Wandmalereien sind aus der Antike noch Himmelsgloben und Planisphären bekannt, die teilweise zur Zier, aber auch zur astronomischen Arbeit verwandt wurde.
Die Entwicklung der Karten geht einher mit der Erstellung von Sternkatalogen. Ptolemäus beschreibt sowohl die Konstruktion von Himmelsgloben als auch die von Planisphären. Planisphären sind nicht erhalten geblieben, aber karolingische Abschriften der Sternbildbeschreibung des Aratos enthalten Planisphären, die vermutlich von antiken Vorlagen kopiert wurden. Diese Karten zeigen aber nur die Sternbilder, nicht die einzelnen Sterne.
Für lange Zeit wurden fast nur Karten der einzelnen Sternbilder veröffentlicht, deren Positionen sich meist auf die veralteten griechischen Daten von Ptolemäus und Hipparchos beriefen (deren Katalog im Laufe des frühen Mittelalters im Westen verloren ging), wenn sie nicht gar frei Hand gezeichnet wurden. Zwar wurde Ptolemäus' Katalog in der arabischen Welt und Byzanz bewahrt, aber erst mit den Messungen von Astronomen wie Tycho Brahe standen neuzeitliche Positionen zur Verfügung, die sich sehr schnell zum Standard entwickelten. Ab Mitte des 16. Jahrhundert wurden auch wieder Planisphären gedruckt, die auf zwei Karten den gesamten Himmel zeigten, üblicherweise aufgeteilt in Nord- und Südhalbkugel, manchmal aber auch in die Hemisphären nördlich und südlich der Ekliptik.
Johann Bayer veröffentlichte mit der Uranometria 1603 den ersten Atlas des gesamten Himmels, basierend auf Tycho Brahes Positionen, anstelle einer Kartensammlung einzelner Sternbilder. Als künstlerisches Meisterwerk der Himmelsatlanten gilt Andreas Cellarius Harmonia Macrocosmica von 1661, die zwar wissenschaftlich-kartographisch hinter detaillierteren Werken wie der Uranometria zurückblieb, aber auf unvergleichlichen Kupferstichen das astronomische Wissen der Zeit lebhaft koloriert zusammenfaßt.
Die eigentliche Darstellung des Himmels entwickelte sich aber sowohl in wissenschaftlicher als auch in künstlerischer Hinsicht weiter, bis im Jahre 1801 die Uranographia des J.E. Bode erschien. Der Atlas bestand aus 20 Karten im Format 103x70 cm und ist damit bis heute der Atlas im größten Format. Die Kupferstiche sind sehr filigran und detailreich und zeigen ca. 17000 Objekte des Fixsternhimmels.
Aufgrund dieser Fülle kam man zunehmend davon ab, die Sternbilder figürlich darzustellen und beschränkte sich auf die gezeichneten Verbindungslinien der Hauptsterne. Selbst letztere erscheinen heute nur noch in populärwissenschaftlichen Karten.
Gezeichnete Karten, also Darstellungen aus einem Katalog heraus, werden heute nur noch für begrenzte Zwecke professionell benutzt, bleiben aber wichtige populär- und amateuerastronomische Arbeitsmittel. Ansonsten werden entweder nur noch die Kataloge veröffentlicht, aus denen man sich Ausschnitte nach Bedarf drucken läßt, oder photographische Karten, die direkt aus Teleskopaufnahmen entstehen, wie der Digitized Sky Survey.
Historische Sternkarten
Sternkarten heute
Literaturverweise
Weblinks
Allgemein
Einzelne Kartenwerke digitalisiert
Siehe auch: Himmelsglobus, Sternenkatalog