Stephanus
Als in der Urgemeinde in Jerusalem immer mehr Arme, insbesondere Witwen und Waisen zu betreuen waren und es dabei zu Streitigkeiten zwischen den aramäischen und hellenistischen Judenchristen kam, befürchteten die Apostel, dass sie deshalb ihre Aufgaben in Lehre und Predigt vernachlässigen müssten. Die versammelte Gemeinde wählte darum sieben Diakone, Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit, um sich insbesondere um die vernachlässigten, griechisch sprechenden Judenchristen zu kümmern (Apg 6,1-6).Einer dieser sieben Diakone war Stephanus, beschrieben als voll Kraft und Gnade, der aus seinem griechischen Namen zu schließen, selbst zu den Hellenisten gehörte. Er wirkte in Jerusalem als Armenpfleger und als Evangelist, und verstand es, mit Weisheit und Geschick zu argumentieren.
Hellenistische Juden zeigten ihn beim Hohen Rat, der höchsten jüdischen Behörde, an wegen Lästerung gegen Gott und Moses. In seiner Verteidigungrede (Apg 7,1-53) bekennt sich Stephanus zur jüdischen Geschichte und zum Christentum, und wirft seinerseits seinen Anklägern und Richtern vor, nicht auf Gott zu hören.
Daraufhin gerieten seine Richter in Wut, und Stephanus wurde außerhalb der Stadt gesteinigt (Apg 6,54-60). Stephanus ist der erste, der aufgrund seines Bekenntnisses zu Jesus Christus getötet wurde, der erste Märtyrer. Seine Ermordung war das Signal zu einer großen Verfolgung der Christen in Jerusalem, an der sich Saulus besonders eifrig beteiligte.
Am 26. Dezember, dem Stephanstag, wird an den Tod von Stephanus gedacht.