Stecknitzkanal
Der Stecknitzkanal (alte Bezeichnung: Stecknitzfahrt) wurde in den Jahren 1392 bis 1398 zwischen Lübeck und Lauenburg gebaut. Er war weltweit der erste Kanal, der eine Wasserscheide überwindet.
Geschichte
Im Jahre 1392 begannen die Bauarbeiten zum Stecknitzkanal. 1398 wurde erstmals Salz aus Lüneburg in einer fünfwöchigen Fahrt nach Lübeck transportiert. Am 22. Juli 1398 erreichten die ersten 30 Kähne die Hansestadt. Damit wurde die Alte Salzstraße als Haupttransportweg für das Lüneburger Salz abgelöst. 500 Jahre lang wurde der Kanal benutzt, um das „weiße Gold“ zu transportieren, bis er am Ende des 19. Jahrhunderts vom Elbe-Lübeck-Kanal abgelöst wurde, der teilweise die alte Trasse des Stecknitz-Kanals benutzte. In Lauenburg ist noch heute die Palmschleuse als Teil des ursprünglichen Stecknitzkanals erhalten.
Die Salzkähne, die sog. Stecknitzprahmen, wurden von Menschen oder Tieren getreidelt, also an langen Leinen gezogen. Da der Kanal teilweise nur 85 cm tief war, durften die Prahmen nur einen sehr geringen Tiefgang haben. Die Prahmen wurden nur auf dem Kanal genutzt. Das Salz, das von Lüneburg über Ilmenau und Elbe per Schiff befördert wurde, wurde in Lauenburg auf die Prahmen umgeladen.Technik
Der Stecknitzkanal erstreckte sich von Lauenburg bis Lübeck über eine Länge von 94 km. Er überwand die Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee, und damit einen Höhenunterschied von 18 m. Er nutzte die Flussläufe der nach Süden fließenden Delvenau, die bei Lauenburg in die Elbe mündet und der nach Norden fließenden Stecknitz, die in die Trave mündet. Zwischen den beiden Flussläufen wurde ein 11,5 km langer Kanal gegraben. Ursprünglich existierten im Verlauf des Kanals 15 Schleusen.