Stadtguerilla
Die Stadtguerilla ist eine Guerilla, die in der Stadt operiert. Sie adaptiert Strategien und Methoden der Guerilla, welche vornehmlich in ländlichen Regionen aktiv ist, mit dem Ziel, diese erfolgreich in größeren Städten/Metropolen anzuwenden.Kennzeichnend für die Guerilla / Stadtguerilla ist, dass sie mit oft militanten Mitteln versucht, aus dem Untergrund bzw. der Illegalität heraus, gegen bestimmte politische Entscheidungen, vielfach jedoch auch gegen ein politisches System insgesamt, und damit gegen eine herrschende Regierung Widerstand zu leisten und die eigenen politischen Konzepte und Ziele durchzusetzen, wo dies mit den Mitteln einer legalen Opposition nicht möglich bzw. wirkunglos ist oder zumindest erscheint.
Die Mittel der Stadtguerilla sind vielfältig. Sie reichen von Öffentlichkeitsarbeit wie der Verbreitung von Flugschriften bis hin zu Sabotageakten und anderen gewaltsamen Anschlägen, zu denen auch Entführungen und politische Morde gehören können.
Die Methodik der so verstandenen Stadtguerilla wird von einer herrschenden Regierung in aller Regel mit Terrorismus gleichgesetzt. Die entsprechenden Gruppen gelten als terroristische Vereinigungen. Eine objektive Trennung zwischen illegitimem Terrorismus und legitimem Freiheitskampf ist schwer zu vollziehen. Oft entscheidet erst eine spätere Geschichtsschreibung über eine solche Unterscheidung.
Die Stadtguerilla hat ihren Ursprung in Uruguay/Südamerika in den späten 1960er Jahren. Dort operierten die Tupamaros relativ erfolgreich in der Hauptstadt Montevideo. Sie machten das Konzept der Stadtguerilla weltweit bekannt.
So gründeten sich z.B. die "Tupamaros Berlin", aus denen dann die Bewegung 2. Juni entstand. Diese Gruppen und auch die Veröffentlichung "Das Konzept Stadtguerilla" der Roten Armee Fraktion (RAF) prägten den Begriff in der Bundesrepublik Deutschland.
Das "Standardwerk" zur Stadtguerilla stammt von Carlos Marighella, der im Juni 1969 das "Handbuch der Stadtguerrilla" (Minimanual of the Urban Guerrilla (English, GFDL) veröffentlichte.