Squadristi
Die Squadristi waren ein faschistischer Kampfbund im Italien der 1920er und 30er Jahre. Sie entstanden Anfang 1919 unter Beteiligung von Benito Mussolini und forderten eine autoritäre Ordnung und die Revision der Versailler Verträge zugunsten Italiens.Die Squadristi waren auch als Fasci di combattimento bekannt, die dem Faschismus seinen Namen gaben.
Unter Mussolini gingen die in so genannten Squadri organisierten Gruppen seit Anfang der 1920er Jahre mit äußerster Härte und Brutalität gegen ihre politischen Feinde (wie etwa Sozialisten) vor. Sie finanzierten sich durch Werkschutz-Aufträge der Industrie. Mussolini nutzte den Ruf der Squadristi, die oft als ganze Squadri gegen einzelne Gegner vorgingen, um seine Herrschaft zu festigen.
Die Squadristi sahen Gewalt gegen ihre Gegner als legitimes politisches Mittel. Sie erschlugen ihre Opfer oft mit dem manganelli, einer schweren Holzkeule, oder zwangen sie dazu, große Mengen Rizinusöl zu trinken, ein Abführmittel welches in hohen Dosen tödlich wirkt.
Aus Furcht vor inneren Unruhen ließ der italienische Staat die Squadristi gewähren, teilweise schritten Ordnungskräfte nicht ein oder billigten sogar Aktionen gegen Sozialisten. Im Jahre 1922 hatten die Squadristi (auch Schwarzhemden genannt) bereits die Kontrolle über zahlreiche Städteregierungen übernommen und waren mit 34 Abgeordneten in das italienische Parlament eingezogen.
Im Oktober 1922 organisierte Mussolini mit 26.000 Squadristi einen Marsch auf Rom (Marcia su Roma). Dieser Marsch war ein entscheidender Faktor in der Berufung Mussolinis zu Ministerpräsidenten durch König Viktor Emanuel III. Mussolini wandelte nach dieser Berufung die Squadri in die Nationalfaschistische Partei PNF um.