Spurkranz
Der Spurkranz ist ein Bestandteil der Räder von Eisenbahnfahrzeugen. Er sorgt für eine sichere Führung des Fahrzeuges auf den zugehörigen Schienen.Der Spurkranz ist eine Auswölbung an der Innenseite des Eisenbahnrades, die etwa 3 cm (Spurkranzhöhe) über die Lauffläche hinausragt. Der Spurkranzkuppe schließt sich die in der Regel 70° geneigte Spurkranzflanke an, bevor der Spurkranz über die Hohlkehle in die Lauffläche übergeht. Der Abstand der beiden Spurkränze eines Radsatzes wird Spurmaß genannt. Die Gesamtheit der beiden Räder mit Spurkränzen und der mit ihnen fest verbundenen Radsatzwelle heißt Radsatz. Durch die Spurkränze wird das Spurspiel, innerhalb dessen sich das Eisenbahnfahrzeug in Querrichtung bewegen kann, jeweils durch einen Spurkranzanlauf, also das Anlaufen eines Spurkranzes an den inneren Schienenkopf, begrenzt. Dadurch wird eine sichere Spurführung von Eisenbahnfahrzeugen gewährleistet. Zusätzlich wird in der Regel das Laufverhalten durch den Sinuslauf stabilisiert.
Um in Kurven den übermäßigen Verschleiß des Spurkranzes durch das Anlaufen an die Schienenflanke zu vermeiden, wird bei Lokomotiven, Steuerwagen und Triebzügen oft die Spurkranzschmierung angewandt. Dabei wird durch eine Pumpe oder mittels Druckluft weggesteuert in regelmäßigen Abständen eine fetthaltige Paste gezielt auf den Spurkranz der Räder geprüht. Die Verschmutzung der Rad- bzw. Radreifenlauffläche muß dabei vermieden werden, um den Reibwert zwischen Schiene und Rad nicht zu verringern. Fettverschmutzungen auf der Lauffläche können bei angetriebenen Rädern zum "Durchdrehen" (Anfahren) oder Blockieren (Bremsen) der Räder führen und Flachstellen an Rad und Schiene verursachen.
Eine andere Führungstechnik ist der Spurnagel. Dieser befindet sich direkt am Fahrzeug und greift in den Zwischenraum der in diesem Falle sehr breiten Schienen. Dieses Prinzip der Spurführung findet sich bei sehr alten Schienenfahrzeugen des Bergbaues und wurde bei der Entwicklung der Eisenbahn nicht weiter verfolgt.