Sprachspiel
Als Sprachspiel (engl. language game) bezeichnet Ludwig Wittgenstein (1889-1951) "in sich geschlossene Systeme der Verständigung", also die "unzähligen Arten" des Zeichen-, Wort- und Satzgebrauchs wie Behauptungen, Fragen und Befehle, die nicht aufeinander zurückführbar sind; Wittgenstein betont mit dem Begriff, dass "das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform" ist (in: Philosophische Untersuchungen, Nr. 23).In einem Sprachspiel stellt ein Satz einen Spielzug dar, der ausserhalb des Spiels unsinnig wäre; die jeweilige Spielsituation bestimmt, welche Züge gerade möglich oder notwendig sind. Die Funktion im Sprachspiel stellt den Sinn des Satzes dar; der Sinn entsteht demnach erst innerhalb eines praktischen Zusammenhanges; Beispiel: "Nur im Fluß des Lebens haben die Worte ihre Bedeutung". Das Sprachspiel folgt bestimmten Regeln, die jedoch veränderbar und kontextabhängig sind. Ausserdem bedeuten "die Grenzen meiner Sprache [...] die Grenzen meiner Welt".
Das Konzept des Sprachspiels gilt als konstituierendes Merkmal der Moderne; spätere Philosophen der Sprachtheorie wie Jean-François Lyotard (Condition Postmoderne) setzen Wittgensteins Ansatz fort.
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