Sprühdose
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2 Produktion 3 Technische Details 4 Hersteller 5 Literatur: |
Eine Sprühdose ist eine Metalldose, die verschiedene Substanzen enthalten kann (oft Farben oder Öle). Diese sind unter Überdruck, zusammen mit Treibgasen wie FCKW oder Butan. Durch eine feine Düse können die Inhaltsstoffe der Sprühdosen herausgesprüht, zerstäubt und aufgetragen werden.
Da die Treibgase und meist auch die eigentlichen Inhaltsstoffe brennbar sind, sollten diese nicht mit Flammen in Berührung gebracht werden, auch sollten Sprühdosen nicht übermäßig erhitzt werden, da sich die enthaltenen Gase sonst ausdehnen und die Dosen zum Platzen bringen können.
Besondere Bedeutung hat die Sprühdose seit Ende der Siebziger Jahre als künstlerisches Ausdrucksmittel in Zusammenhang mit Graffiti und Sprühdose bekommen. Grund ist, dass sich damit auch grobe Oberflächen gut färben lassen und dass viele Sprühdosenfarben gut auf Metall haften. Details sind den mittlerweile zahlreich erschienen Büchern zum Thema zu entnehmen.
Im Graffiti-Bereich spricht man auch von Cans (engl. für Dose). Seit Ende der 1990er Jahre werden Sprühdosen speziell für dieses Marktsegment hergestellt.
Die Produktion von Spühlackdosen beinhaltet eine ganze Reihe von Schritten, die im Folgenden vereinfacht aufgezeigt werden.
Zunächst wird die Farbe nach dem Laborrezept angemischt und zwar mit Farbpigmenten, Lösemittel und weiteren Zusätzen wie z.B. Schwermetallen und Geruchsstoffen, wobei in Deutschland mittlerweile oft auf den Zusatz von giftigen Schwermetallen verzichtet wird.
Die Farbe wird in die Abfüllanlage gebracht, wo die Cans nun mit der Farbe befüllt werden. Danach wird ihnen der sog. Donut (Kunststoffring im Farbton des beinhalteten Lacks) aufgestülpt und das Ventil aufgesetzt. Nun werden die Cans noch mit Druckluft gefüllt.
Anschliessend durchlaufen die Cans ein warmes Wasserbad was zum aussondern von evt. undichten oder materialschwachen Cans dient.
Die Dosen werden zum Abschluss mit einem Sicherungsring und den entsprechenden Caps (Düsen) bestückt.
Danach werden die Cans in 6-er Kartons verpackt und ins Lager bzw. in den Vertrieb gegeben.
Vor, während und nach dem Prozess wird laufend die Qualität durch mehrere Angestellte kontrolliert. Farben die nicht 100% in Ordnung sind werden "gesperrt", d.h. nicht in den Vertrieb gegeben bis sie optimal produziert werden.
Sprühdosen bestehen aus folgenden Einzelteilen:
Die Sprühdose selbst, dann (siehe Abb.1):
A - sog. "Donut", Kunststoffring im Farbton der Abfüllung
B - Ventilsystem mit Steigrohr (Detailerklärung s.u.)
C - Sprühsicherungsring
D - Mischkugeln
E - Sprühventil
Das Ventil gliedert sich in folgende Bestandeile (siehe Abb.2):
A - Ventilteller
B - Aussendichtung
C - Innendichtung
D - Sitz
E - Feder
F - Gehäuse
G - Steigrohr
Wichtig ist hier vor allem die '\Feder', denn ihre Eigenschaft bestimmt die Regelbarkeit des ausströmenden Aerosols beim Sprühen. Moderne Ventilsysteme von Belton und Montana haben sehr weiche Federn, was man auch merkt, da sie nicht so schwer zu drücken sind und mehr "cancontroll" bieten. Dies bedeutet, dass man mit einem Cap und ein und derselben Can verschiedene Strichstärken erzeugen kann.
Das Steigrohr ist in modernen Cans "selbstreinigend", früher sollte man die Dosen nach Gebrauch noch auf den Kopf stellen und Sprühen um so das Steigrohr zu entleeren.
Ob eine Can nun mehr oder weniger Druck hat liegt an dem Druck mit dem die Dosen befüllt werden. Speziell für schnelles und großflächiges Sprühen hergestellte Dosen ("Bombingcans") kommen durch diesen Druck ohne Mischkugeln aus, Art-Cans wie die Montana Gold, Sparvar oder auch Belton Premium sind mit weniger Druck abgefüllt und benötigen daher Kugeln zum Aufmischen der Farbe, die sich bei Lagerung von den Lösemitteln trennt und am Boden absetzt.
Die Caps sind das i-Tüpfelchen, der Feinschliff, das wichtige Detail. Sie zu entwickeln und zu verstehen kostet Zeit und Geld, die grundsätzlichen Merkmale seien hier genannt:
Ist der Schlitz im Dosierungsstift z.B. sehr breit, so ist der Strahl dies auch. Ist aber zusätzlich das Loch in der Ventilscheibe sehr gross, wird die Farbe nur noch gespritzt, nicht gesprüht (z.B. Rasierschaum-Cap).
Hier ein paar Beispiele für Caps. Bis auf das NY-Cap alle produziert von der Firma Lindal:
Lindal Cap - rot/weiss - Ultraskinny
Eigenschaft: Sehr dünn
Geeignet für z.B. AerosolArt Proline, Montana Gold
Lindal Cap - grau/schwarz - Skinny
Eigenschaft: Dünn
Geeignet für z.B. Montana-Gold, Belton, Molotov, AerosolArt Proline
New York Skinny Cap weiss/schwarz
Eigenschaft: Medium
Geeignet für z.B. Montana, Marabu, Sparvar
Lindal Cap weiss/rot Fat
Geeignet für z.B. Montana, AerosolArt Proline
Lindal/Montana Cap gold/schwarz Ultrafat
Eigenschaft: Ultrafett
Speziell für die Montana Gold hergestelltes Cap
van Treeck, Bernhard:
Das große Graffiti-Lexikon,
Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2001,
ISBN 3-89601-292-XDefinition
Produktion
Farmischung
Abfüllung
Verpackung
Technische Details
Sprühdosen
Düsen (Caps)
Alle diese Details beeinflussen das Sprühbild der Dose bzw. Cap wesentlich.
Eigenschaft: FettHersteller
Literatur: