Spitzer-Weltraumteleskop
Das Spitzer-Weltraumteleskop (engl. Spitzer Space Telescope, SST), früher auch SIRTF (von engl. Space Infrared Telescope Facility) genannt, ist ein Infrarotteleskop und nach dem Astrophysiker Lyman Spitzer benannt. Es wurde von der NASA im Rahmen des "Great Observatory Programs" gebaut, welches insgesamt vier für verschiedene Spektralbereiche ausgelegte Teleskope im Erdorbit umfasst. Das Spitzer-Weltraumteleskop wurde am 25. August 2003 mit einer Delta-Rakete von Cape Canaveral aus gestartet.
Der vom Spitzer-Weltraumteleskop abgedeckte Infrarotbereich liegt zwischen 3 und 180 µm also größtenteils in einem Bereich für den die Erdatmosphäre nicht durchlässig ist und Beobachtungen mit erdgebundenen Teleskopen deswegen nicht möglich sind. Das Teleskop besteht aus einem 0,85 m grossen Hauptspiegel und einem kleineren zweiten Spiegel aus Beryllium. Als Detektoren sind drei Instrumente and Bord:
- IRAC (von engl. Infrared Array Camera), eine Infrarotkamera welche simultan vier Kanäle mit den Wellenlängen 3,6 µm, 4,5 µm, 5,8 µm und 8 µm aufnehmen kann. Das Gesichtsfeld beträgt 5,12 x 5,12 Bogenminuten und die Auflösung ist 256 x 256 Pixel.
- IRS (von engl. Infrared Spectrograph),ein Infrarot-Spektrometer mit vier Unter-Modulen die die Wellenlängenbereiche 5,3µm-14µm (niedrig auflösend), 10µm-19,5µm (hoch auflösend), 14µm-40µm (niedrig auflösend), 19µm-37µm (hoch auflösend) abdecken.
- MIPS (von engl. Multiband Imaging Photometer for Spitzer) besteht aus drei Detektor-Arrays im fernen Infrarotbereich (128 x 128 Pixel bei 24µm, 32 x 32 Pixel bei 70µm, 2 x 20 Pixel bei 160µm) welche neben Bildern auch spektroskopische Daten liefern sollen. Das Gesichstfeld variiert dabei zwischen 5 x 5 Bogenminuten bei kürzeren Wellenlängen und 5 x 0,5 Bogenminuten bei längeren Wellenlängen.
Für die Astrophysik ist der vom Spitzer-Teleskop untersuchte Infrarotbereich zum Beispiel interessant für die Erforschung von Protoplanetaren Scheiben und der Vorgänge bei der Entstehung von Planetensystemen. Auch das Verständnis von Braunen Zwergen, von Infrarotgalaxien und Aktiven Galaktischen Kernen und den Vorgängen im frühen Universum soll von dieser Mission profitieren.
Siehe auch andere Satelliten des "Great Observatory Programms":
Hubble Space Telescope, Compton Gamma Ray Observatory, Chandra X-Ray Observatory
siehe auch: Integral, XMM-Newton
Weblinks