Spiegelneuronen
Spiegelneuronen sind Nervenzellen, die im Gehirn bei Beobachtung einer Tätigkeit die gleichen Potentiale auslösen, als wenn eine Tätigkeit durchgeführt würde.Sie wurden in den 90er Jahren zum ersten Mal von Vittorio Gallese und Giacomo Rizzolatti an der Universität Parma in Tierversuchen entdeckt. In diesen Untersuchungen fiel auf, daß für eine Tätigkeit typische Hirnaktivitäten bei Primaten feststellbar waren, auch wenn diese eine Tätigkeit nur beobachten oder die dazu nötigen Gegenstände wahrnehmen.
Ihren Platz haben diese Zellen u.a. im prämotorischen Cortex der Affen. Auch bei Menschen konnten diese Neuronen u.a. im Broca-Zentrum nachgewiesen werden, das sich aus dem genannten Areal entwickelt hat und für die Sprachverarbeitung bedeutsam ist.
Ergebnisse einer kommerziellen Untersuchungsgruppe von Advanced Telecommunications Research aus Kyoto zeigen, daß die Spiegelneuronen bei der Sprachverarbeitung eine wichtige Funktion haben: sie können helfen akustische Informationen anhand von visuellen Reizen zu erweitern. In dem Versuch bekamen ProbandInnen ein Video vorgespielt, in dem sie SprecherInnen gezeigt bekamen, deren akustische Sprache verzerrt oder gestört wurden. In dieser Situation wurden die Spiegelzellen besonders aktiv, vermutlich um die fehlenden Information durch ein Nachvollziehen der Gesichtsbewegungen zu ergänzen.
In den letzten Jahren hat diese Entdeckung viel Aufsehen erregt, weil diskutiert wird, ob mit den Spiegelzellen der Schlüssel für das Verständnis von Empathie, Sprache und darüber hinaus für die Kultur an sich gefunden worden ist. Dabei sind die bislang vorliegenden Forschungsergebnisse aber nicht ausreichend, um diese teilweise ausufernden Spekulationen zu stützen.
http://www.newscientist.com/news/news.jsp?id=ns99994901
http://www.treff-raum-espaciotime.com/deutsch/espaciotime/artikel/texte/spiegelneuronen.html
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/13031/1.html.Weblinks