Spätzle
Als Spätzle werden schwäbische oder alemannische Teigwaren bezeichnet. Regionale Bezeichnungen dafür sind auch "Spatzen" oder "Spätzli".Im Unterschied zum Teig für Nudeln ist der Teig der Spätzle (der unter Verwendung von Eiern hergestellt wird) sehr weich, reißend. Dadurch wird die Oberfläche rauer, wodurch Soßen jeder Art besser haften. Die Spätzle werden als dünne Teigstreifen mit dem Messer vom Brett direkt in kochendes Salzwasser geschabt (traditionelle Art). Sie können auch mit einem Spätzledrücker oder einer Spätzlespresse durch eine Lochscheibe in das Salzwasser gegeben werden. Eine weitere Art der Herstellung benutzt den Spätzlehobel für Knöpfle (Baden, Oberschwaben, Bayrisch Schwaben). Nach dem Eintauchen der Spätzle in das Salzwasser muss dieses kurz aufkochen, dann werden die Spätzle mit einem Sieblöffel aus dem Salzwasser geholt.
Spätzle werden nicht nur als Beilage, sondern auch als Grundlage spezieller Gerichte verwendet. Dies sind insbesondere
- Kässpätzle, bei denen die Spätzle mit einer Mischung aus geriebenem Emmentaler und Bergkäse versetzt und in der Pfanne so lange erhitzt werden, bis der Käse Fäden zieht. Heute: Eine Schicht Spätzle, eine Schicht gedämpfte Zwiebeln mit etwas gerauchtem Bauch, eine Schicht Käse. Man kann das Ganze auch noch kurz in den Backofen stellen. Dazu Rapunzelsalat oder grünen Salat, (für Norddeutsche ein Graus: Kartoffelsalat dazu. Im Schwobaländle jedoch ein "Muss"!)
- Krautspätzle, bei denen Spätzle zusammen mit Sauerkraut in der Pfanne erhitzt werden, bis das Kraut teilweise angeröstet ist.
- Leberspätzle, bei denen durch den Fleischwolf gedrehte frische Leber oder weiche Leberwurst in den rohen Teig eingerührt wird.
- lange Spätzle (die Länge übersteigt den Durchmesser um mehr als das Vierfache)
- Knöpfle (ursprünglich oberschwäbische Spezialität, Verhältnis von Länge zu Durchmesser liegt unter zwei)
- Störche (missratene großklumpige Spätzle)