Sozialer Wandel
Der Soziale Wandel beschreibt die Veränderungen, die innerhalb einer Gesellschaft über einen längeren Zeitraum vor sich gehen.Zur Beschreibung dieser Entwicklung wurden verschiedene Begriffe wie Entwicklung, Fortschritt oder Evolution benutzt. Allerdings haben sich viele von ihnen als problematisch erwiesen, da hier einerseits der Eindruck von einem unabdingbar notwendigen Geschehen entstehen kann und andererseits eine Veränderung hin zu einer höheren Ebene suggeriert wird. Um einen neutraleren Begriff zu verwenden, wurde von Ogburn der Begriff des sozialen Wandels in die Soziologie eingeführt.
Ralf Dahrendorf definiert besonders rapiden und radikalen sozialen Wandel als Revolution, Lars Clausen besonders rapiden, radikalen und dämonisierten (= 'krassen') sozialen Wandel als Katastrophe.
Die Ursachenbestimmung von sozialem Wandel ist recht komplex. Versuche, den Wandel monokausal durch einen einzelnen Faktor zu erklären (z.B. durch technische Entwicklung, ökonomische Basis, Kultur, Religion etc.), gelten unter vielen Wissenschaftlern als ungeeignet. Man geht vielmehr von einer weitreichenden Interdependenz der sozialen Handlungsfelder und Bereiche aus, wobei einzelne Bereiche anderen Bereichen vorauseilen können. Damit ist der soziale Wandel in eine Gleichzeitigkeit von Veränderung und Statik eingebettet.
Für "sozialen Wandel" in zumeist eingegrenzten Fällen siehe auch: Sozialer Prozess.
Literatur