Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands
Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) war eine 1898 in Minsk gegründete politische Partei mit sozialistisch-revolutionären Zielen. Des weiteren sahen es die Gründer als eine ihrer Aufgaben an, die anderen revolutionären Organisationen zu einen. Die erste marxistische Gruppe Russlands waren sie jedoch nicht; bereits 1883 bildete sich eine Gruppe zur Befreiung der Arbeiter.
Auf dem ersten Parteitag wurden alle neun Delegierten der SDAPR verhaftet.
Vor dem zweiten Parteitag trat der junge Intellektuelle Wladimir Iljitsch Uljanow (besser bekannt unter seinem Decknamen Lenin) der Partei bei. Bei dem Parteitag spaltete sich die SDAPR in zwei Lager. Die Anhänger Lenins stellten dabei die Mehrheit (russ bolschinstwo) und wurden somit Bolschewiki genannt. Ihre Gegner blieben in der Minderheit (russ. menschinstwo), weswegen sie Menschewiki genannt wurden. Die Menschewiki wurden von Julius Martow geleitet. Die Spaltung wurde durch Lenins kompromisslose und radikale Haltung ausgelöst. Er forderte einen baldigen Umsturz, während die Menschewiki erst ausreichende Reformen einleiten wollten.
Die Sozialdemokraten boykotierten die Wahl der ersten Duma (April - Juli 1906). Erst in der zweiten Duma (Februar - Juni 1907) waren sie vertreten. Zusammen mit der Sozialrevolutionären Partei erhielt die SDAPR 83 Sitze. Die zweite Duma wurde unter dem Vorwand aufgelöst, dass die Sozialdemokraten einen Umsturz in der Armee planten. Unter neuen Wahlgesetzen waren die Sozialdemokraten in der dritten Duma (1907 - 1912) nur noch mit 19 Sitzen vertreten. In der vierten Duma (1912 - 1917) war die Partei vollends gespalten. Die Menschewiki hatten 5 Mitglieder in der Duma und die Bolschewiki hatten Sieben.
Nach der Russischen Revolution konnten die Bolschewiki ihre Macht stärken, worauf sie die Menschewiki und die anderen Oppositionsparteien verboten. Später wurde die Partei in Kommunistische Partei umbenannt.