Sonnenobservatorium von Goseck
In Sachsen-Anhalt im Landkreis Weißenfels wurde vor kurzem ein Sonnenobservatorium am Ortsrand von Goseck entdeckt.
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2 Ausgrabung 3 Literaturhinweise 4 Weblinks |
Datierung und Bedeutung
Beim Sonnenobservatorium von Goseck handelt es sich um eine runde Anlage, mit einem Durchmesser von ca. 75 m und drei Zugangstoren. Man nimmt an, dass die Anlage um 5000 v. Chr entstanden ist und den so genannten Henge-Monumenten zuzuordnen ist. Die Datierung konnte augrund von zahlreichen Keramikfunden aus der Zeit der Stichbandkeramik erfolgen. Damit ist das Sonnenobservatorium von Goseck das älteste der Henge-Monumente. Im Zusammenhang mit der Himmelsscheibe von Nebra kommt der Anlage für die Frühzeit Europas eine nicht unerhebliche Bedeutung zu, da man davon auszugehen hat, dass die hier ansässige Bevölkerung weit früher als bisher angenommen über astronomisches Wissen verfügte.
Ausgrabung
Bisher wurde von den Archäologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein kleiner Teil des Außenrings, der aus einem Graben, einem Wall und von zwei Palisaden gebildet wurde, inklusive des Südosttores der Anlage ausgegraben. Dabei wurde festgestellt, dass dieses Tor exakt den Tag der Wintersonnenwende, also den 21. Dezember, anpeilt, wenn man von den Gegebenheiten von vor ca. 7000 Jahren ausgeht. Es scheint so, dass das bisher noch nicht ausgegrabene Südwesttor eine Ausrichtung auf den Tag der Sommersonnenwende erfahren hat.
Der Leiter der Ausgrabung, Prof. Dr. Francois Bertemes, kündigte an, dass mit Hilfe von amerikanischen Forschern die gesamte Anlage in den nächsten Jahren ausgegraben werden solle. Da der Erhaltungszustand ausgesprochen gut sei, könne sogar an eine Rekonstruktion gedacht werden.
Die Anlage konnte aufgrund von Luftbildern im Zusammenhang mit geophysikalischen Auswertungen entdeckt werden.
Literaturhinweise
Weblinks