Solipsismus
Der Solipsismus (von lat. solo + ipse, allein für sich selbst) ist eine philosophische Denkschule, die alles Seiende zum Teil des eigenen Bewusstseins erklärt. Ein Solipsist hält nur das eigene Ich und seine Bewußtseinsinhalte für Wirklichkeit oder zumindest als das einzig Zugängliche.Alles sonst Erkannte wird als gleichrangig betrachtet. Äußerungen (also Bewußtseinszustände) von anderen Personen scheinen dem Solipsisten lediglich durch Analogie zugänglich. Gegen den Solipsismus sprechen viele Gründe. Die gewichtigste Widerlegung erfolgt durch die Sprachphilosophie.
Kritik
Solipsismus basiert auf dem Widerspruch, dass seine Theorie eine Sprache zu ihrer Formulierung erfordert. Dies setzt eine intersubjektive Welt voraus, deren Existenz der Solipsismus leugnet.
In gängigen Darstellungen richtet sich die solipsistische Skepsis ausschließlich nach außen und bezweifelt jegliche objektive Realität außerhalb der Sinneseindrücke. Konsequenterweise müsste ein Solipsist jedoch ebenso die Authentizität seiner eigenen Gedächtnisinhalte (Erinnerungen) anzweifeln, da sie ihm keinesfalls dauernd bewusst sind. Auf diese Weise würde sich das eigene Ich auf eine erinnerungslose, aus bloßem Bewusstsein bestehenden Singularität beschränken, wäre also kein psychischer Komplex mehr.
Verweise