Smog
Als Smog wird eine durch Emissionenen verursachte Luftverunreinigung bezeichnet, die insbesondere in Großstädten auftritt.Der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Worten "smoke" (Rauch) und "fog" (Nebel). Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in London (England) geprägt, als Smog dort eine häufige Erscheinung war und zu dieser Zeit auch "London Peculiars" (Londoner Eigenheiten) genannt wurde.
Table of contents |
2 Sommersmog - Ozon 3 Ozonalarm 4 Wirkung von Smog auf den Menschen 5 Siehe auch 6 Weblinks |
Wintersmog
Diese Art von Smog wird auch Wintersmog oder London-Smog genannt. Es handelt sich um reduzierenden Smog.
Die Mischung aus Rauch (Ruß, Schwefeldioxid (SO2), Staub) und Nebel kann sich unter ungünstigen Bedingungen (inverse Wetterlage) lange über einer Stadt halten und ist meist gesundheitsschädlich. Der Rauch stammt dabei aus verschiedenen Quellen wie Verbrennungskraftwerken und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Sekundärschadstoffe, wie H2SO3 (schweflige Säure), H2SO4 (Schwefelsäure) bilden sich aus SO2 und H2O (Wasser) und führen zu Pflanzenschäden, Gebäudeschäden und beim Menschen zu Reizungen der Atemwege und Augen.
Auch flüchtige Bestandteile von Lacken und anderen Lösungsmitteln und Dämpfe aus der chemischen Industrie mischen sich mit Nebel zu Smog.
Sommersmog - Ozon
Die andere, heutzutage häufigere Smog-Art, ist der Photosmog (auch Sommersmog, Ozon-Smog oder LA-Smog genannt). Es handelt sich um oxidierenden Smog.
Er tritt in den wärmeren Monaten des Jahres auf, wenn die einfallende UV-Strahlung in Verbindung mit NOx, Wasserstoffperoxid, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff-Emisssionen (Methan und andere organische Verbindungen ohne Methan, die NMVOC), zu erhöhten Konzentrationen an Ozon, PAN, Aldehyden, HNO3 führt.
Zur Bildung hoher Ozonkonzentrationen müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Das Vorhandensein der beiden Vorläuferstoffe NOx und NMVOC, intensive Sonnenstrahlung und eine mehrere Tage andauernde stabile Schönwetterperiode, die zu einer Speicherung von Ozon innerhalb der atmosphärischen Mischungsschichten führt.
Ozonalarm
In mehreren europäischen Ländern (etwa in Frankreich und der Schweiz) existieren Gesetze, die beim Überschreiten bestimmter Ozonkonzentrationen niedrigere Geschwindigkeitsbeschränkungen oder sogar Fahrverbote vorschreiben. In Deutschland liegt dies in der Verantwortung der Länder. Ein bundeseinheitliches Sommersmoggesetz war von 1995 bis 1999 gültig.
In Deutschland wurde zum ersten Mal am 26. Juli 1994 für das Bundesland Hessen ein solcher Ozonalarm ausgelöst, da die Konzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten worden war, es galt drei Tage lang Tempo 90 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Landstraßen.
Wirkung von Smog auf den Menschen
Kohlendioxidkonzentrationen von mehr als 0,01% führen zu Kopfschmerzen und Übelkeit. Hohe Konzentrationen führen zu Bewusstlosigkeit und zum Tod durch Atemlähmung. Stickoxide und Ozon reizen die Schleimhäute und können zu chronischen Atemwegserkrankungen führen. Kohlenwasserstoffverbindungen können krebserregend sein.
Zwischen dem 5. Dezember 1952 bis zum März 1953 bedeckte giftiger Smog die Stadt London und kostete wahrscheinlich 12.000 Einwohnern der Stadt das Leben. Die Britische Regierung weigerte sich, den Rauch durch die intensive Nutzung von Kohle als Energielieferant als Ursache der Tode anzuerkennen und schob eine Grippeepedemie vor.
Smog ist noch immer ein Problem vieler Großstädte. Bei hohen Schadstoffkonzentrationen sind einige Städte dazu übergegangen, Fahrverbote für Kraftfahrzeuge auszusprechen.
Allerdings ist nicht jede Regierung und Verwaltung aus wirtschaftlichen Gründen bereit, das Phänomen "Smog" anzuerkennen.