Sirius
Sirius, auch Hundsstern, Aschere oder Canicula genannt, ist der hellste Stern am Nachthimmel und Hauptstern des Sternbildes des Großen Hundes. Der Große Hund stellte wohl ursprünglich den schakalköpfigen altägyptischen Gott Anubis dar. In der Astronomie trägt er die Bayer-Bezeichnung α Canis Maioris oder kurz α CMa. Er ist der südlichste Stern des Wintersechsecks.Koordinaten für das Äquinoktium 2000.0:
- Rektaszension: 6h45m8,90s
- Deklination: -16°42'58,0"
Sirius kann von jeder bewohnten Gegend der Erde betrachtet werden und hat eine scheinbare Helligkeit von -1,46m. Mit nur 8,6 Lichtjahren Entfernung ist er auch einer der nächsten Sterne und hat deshalb eine relativ große Eigenbewegung von 1,3 Bogensekunden im Jahr.
Sirius ist ein Hauptreihenstern vom Spektraltyp A0 oder A1 mit der Leuchtkraftklasse Vm. Seine Masse ist etwa 2,4-mal(*) so groß wie die der Sonne, sein Durchmesser etwa 1,8-mal und seine Leuchtkraft 26-mal so groß. Seine Oberflächentemperatur liegt bei etwa 10.000 K, was einer der Gründe für seine große Helligkeit ist.
Sirius ist ein Doppelsternsystem. Obwohl anhand von Taumelbewegungen von Sirius schon früher vermutet, wurde der Begleitstern durch den großen Helligkeitsunterschied und den geringen Abstand von maximal 11,4 Bogensekunden erst 1862 von Alvan Clark (Sohn eines Teleskopbauers) entdeckt. Gegenüber der helleren Komponente Sirius A hat der Begleitstern Sirius B nur eine scheinbare Helligkeit von 8,5m und ist ein weißer Zwerg. Dies wurde jedoch erst 1923 erkannt, als sich herausstellte, dass, obwohl Sirius B fast so schwer ist wie die Sonne und eine wesentlich höhere Oberflächentemperatur von 25.000 K hat, er bei seiner geringen Helligkeit eine entsprechend geringe Größe besitzen musste. Sirius B ist etwa 0,94(*) Sonnenmassen schwer, ist dabei aber kleiner als Neptun. Er war der erste weiße Zwerg, der entdeckt wurde, und umkreist Sirius A einmal in knapp 50(*) Jahren. Der Abstand beider Sterne (große Halbachse) beträgt etwa 4 Mrd. km, wobei die Exzentrizität der Bahn mit 0,58 recht hoch ist.
Es existieren verschiedene Theorien, dass Sirius noch einen oder zwei weitere Begleitsterne haben könnte (Sirius BC und D). Obwohl diese in manchen Sternkatalogen schon auftauchen, ist ein direkter Beweis bisher noch nicht erbracht.
Viele Kulturen haben Sirius eine besondere Bedeutung beigemessen. Er wurde schon im alten Ägypten als Sobdet (griechisch Sothis) angebetet, und viele altägyptische Tempel wurden so ausgerichtet, dass sein Licht auf den Altar im Inneren fallen konnte. Im alten Ägypten fiel der heliakische Aufgang, d. h. die erste morgendliche Sichtbarkeit des Sirius, nachdem er zuvor vom Abendhimmel hinter der Sonne verschwand, mit dem Beginn der Nilflut zusammen, und war daher für den Alltag wie auch für die Religion von überragender Bedeutung; in der Zeitrechnung war das Sothisjahr gebräuchlich.
(*) laut neuesten Messungen hat Sirius A eine Masse von 2,02 und Sirius B von 1,00 Sonnenmassen, und ihre Umlaufzeit beträgt 50,178 Jahre.