Siricius (Papst)
Siricius, Papst vom 11. Februar 385 bis November 399.
Siricius betonte erfolgreich die Vorrangstellung des Bischofs von Rom vor den übrigen Bischöfen. Er war vor seiner Wahl einer der römischen Diakone; sein Gegenkandidat war der Presbyter Hieronymus. Nach Bernhard Domagalski führte nicht zuletzt diese Wahlniederlage zu dem negativen Bild, das Hieronymus von den Diakonen seiner Zeit zeichnete (vgl. ders., Römische Diakone im 4. Jahrhundert. Zum Verhältnis von Bischof, Diakon und Presbyter, in: Plöger, Josef; Weber, Hermann (Hg.), Der Diakon. Wiederentdeckung und Erneuerung seines Dienstes, Herder: Freiburg 21980, 44-56.)
In seinem Schreiben an Himerius von Tarragona findet sich eine Handlungsanweisung zur Häretikertaufe (eine nochmalige Taufe ist nicht erlaubt, die Aufnahme in die Katholische Kirche findet durch die Handauflegung statt!). Unter Siricius wird übrigens auch nochmals die Zölibatsvorschrift eingeschärft und im Rahmen der Synode von Karthago 397 eine Modifikation des Kanons der biblischen Schriften beschlossen – Siricius war also ein recht selbstbewusster und tätiger Papst.
Vorgänger: Hl. Damasus I
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