Sinjska alka
Sinjska alka (1.8.-3.8.) ist ein traditionelles Ritterspiel, das sich aus den mittelalterlichen Ritterspielen der Länder Europas entwickelte.Alka sind zwei eiserne konzentrische Kreise, die mit der quer liegenden eisernen Stäbchen verbunden sind. Die Teilnehmer, die zu Pferde sind (die Pferde sind im vollem Trab), zielen mit der Lanze in den mittleren, kleinen Kreis oder einen der drei Teile des größeren Kreises.
Warum wird die Alka in Sinj abgehalten? Die Türken haben nach dem Fall Bosniens im Jahre 1463 Stück für Stück des kroatischen Landes an sich gerissen, so dass nur reliquiae reliquiarum die Reste der Reste des einst ruhmreichen kroatischen Königtums blieben. So haben sie am 25. September 1536 auch Sinj erobert. Während der 150 Jahre türkischen Herrschaft über das Gebiet der Cetina blieben mehrere Befreiungsversuche erfolglos. Erst 1686 gelang es dem Providur Cornaro, die türkische Macht zu vertreiben..
Doch die Türkei konnten Sinj nicht verschmerzen. Nach mehreren Versuchen brach schließlich im Juli 1715 Mehmed-Pascha Calic mit 6000 Soldaten aus Duvno in Dalmatien ein. Die türkische Armee griff die Festung von Sinj, in der sich 700 Soldaten befanden. Die Türken forderten zuerst, dass die Soldaten die Stadt übergeben sollen. Als der Angebot abgelehnt wird, stürmen sie die Festung am 8. August, so dass sie in wenigen Tagen fast völlig zerstört wurde. Am früheren Morgen des 14. August begannen die Türken ihren Nachangriff und hofften, die Stadt endlich zu erobern. Es wurde ein erbarmungsloser Kampf auf Leben und Tod geführt. Kurz vor Mittag, in der glühenden Hitze begannen die Türken plötzlich, im heftigsten Kampf, wegzulaufen. Es folgte ein herrlicher Tag der 15. August, der Feiertag der Mariä Himmelfahrt.
Alle Offiziere und Soldaten und das Volk waren überzeugt, dass die Verteidigung von Sinj, die Niederlage und die Flucht der weit stärkeren türkischen Truppen ein Geschenk des Himmels war. Als Andenken an diesen Sieg sollte künftig jedes Jahr das Ritterspiel Alka abgehalten werden. (Alles, was in diesen blutigen Tagen geschah, verzeichnete ein Offizier in seinem Tagebuch der Besatzung von Sinj, das auch heute noch im Archiv des Franziskanerklosters in Sinj aufbewahrt wird).