Sinclair Lewis
Harry Sinclair Lewis (* 7. Februar 1885 in Sauk Center (Minnesota), † 10. Januar 1951 in Rom) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.Als Sohn eines Arztes besuchte er die Universität Yale. Anschließend arbeitete er als Journalist und im Verlagswesen. Er nahm 1906 an dem von Upton Sinclair initiierten kooperativen, utopisch-sozialistischen Experiment "Helicon Home Colony" teil.
Lewis ist als bedeutender humanistischer Realist in der Literatur einzuordenen. In seinen zahlreichen gesellschaftskritischen Romanen entwarf er ein satirisches Bild des amerikanischen Mittelstandes und analysierte scharfsinnig die intellektuelle und charakterliche Deformierung sowie den Abbau zwischenmenschlicher Beziehungen jener Bürger, die sich als wahre Repräsetanten der amerikanischen Nation auszugeben versuchten.
In "Die Hauptstraße" (1920, deutsch), seinem ersten großen Erfolg, kritisierte er die geistige Enge und muffige Moral einer mittelwestlichen Kleinstadt. In "Babbitt" (1922, deutsch) schuf er den Prototyp des amerikanischen Geschäftsmannes und Spießers des Mittelwestens.
In "Dr. med. Arrowsmith" (1925, deutsch) geißelte er die Profitgier und mangelde enthische Einstellung amerikanischer Ärzte und Wissenschaftler. Mit "Elmer Gantry" (1927, deutsch) attacktierte er die Heuchelei der amerikansichen Geistlichkeit und das Sektenunwesen. In "Das ist bei uns nicht möglich" (1935, deutsch) entwarf er, beunruhigt durch den Faschismus in Deutschland und Italien das Zukunftsbild eines faschistischen Amerikas.
In der Schrift "Gideon Planish oder die Verlogenen" (1943, deutsch) setzte er sich mit dem Philanthropismus und den Wohltätigkeitsorganisationen in den USA auseinander. In seinem Spätwerk "Der königliche Kingsblood" (1947, deutsch) setzte er ein mutiges Bekenntnis gegen die Unterdrückung und Diskriminierung der Bürger afroamerikanischer Abstammung in den Nordstaaten.
Er erhielt 1930 als erster Bürger der USA den Nobelpreis für Literatur.