Simula
Simula war die erste Programmiersprache, die Ansätze zur objektorientierten Programmierung ermöglichte. Simula gilt als Vorgänger von Smalltalk. Viele der Konzepte finden sich in modernen objektorientierten Programmiersprachen wieder.Simula wurde in den 1960-er Jahren am Norwegian Computer Center in Oslo entwickelt, maßgeblich von Ole-Johan Dahl und Kristen Nygaard. Sie war als Sprache für Simulationen gedacht.
Die Sprache basiert auf Algol-60, ergänzt dies aber um frühe Konzepte von Klassen und Objekten sowie um Koroutinen.
Die Entwicklung begann bereits 1962, aber erst 1965 wurde ein Compiler für die Sprachversion Simula-I veröffentlicht. 1967 erschien die überarbeitete Sprachversion Simula-67, für die auf mehreren damals existierenden Großrechnersystemen Compiler entwickelt wurden. In den 1970-er Jahren wurde Simula in der Praxis vielfach eingesetzt, und die theoretischen Konzepte der Sprache hatte großen Einfluss auf die Entwicklung damals moderner Programmiersprachen. Die Konzepte der Objektorientiertheit wurden weiter entwickelt und schließlich in Smalltalk-80 erstmals konsequent umgesetzt. Die erste Smalltalk-Version wurde in Simula geschrieben.
Erzählt wird, dass Dahl und Nygaard an Schiffssimulationen gearbeitet hatten. Dabei ergab sich durch die kombinatorische Explosion von Parameterbeziehungen eine verwirrende Vielfalt an Möglichkeiten, wie sich die verschiedensten Attribute der unterschiedlichen Schiffe gegenseitig beeinflussen konnten. So kam die Idee auf, die unterschiedlichen Schiffstypen jeweils als eigenständige Objekte zu klassifizieren, wobei jede Klasse von Objekten für die eigenen Daten und das eigene Verhalten selbst zuständig war.
Simula wird heute immer noch gelegentlich eingesetzt, aber der historische Einfluss der Sprache ist wichtiger als ihre Bedeutung in der modernen Programmierung.
Ein Nachfolger von Simula mit dem Namen BETA wurde zwar entwickelt, aber kaum eingesetzt.
Weblinks