Simon de Montfort
Simon de Montfort (*1208; † gefallen 1265). Simon de Montfort (V.) war der Schwager des englischen Königs Heinrich III. Er war der Sohn von Simon de Montfort (IV.), des militärischen Führers des Kreuzzuges gegen die Albigenser in den Jahren 1209 bis 1218. Simon de Montfort (Vater) fiel bei der Belagerung von Toulouse. Er war der Schlächter der Albigenser ("Tötet sie alle, Gott wird die Seinen erkennen"), der Ausführer des ersten Genozids der modernen europäischen Geschichte. Simon de Montfort (Sohn) wuchs mittellos in Frankreich auf, es gelang ihm aber Eleonore, die Schwester des Königs Heinrich III zu heiraten. Ihre Mitgift führte dazu, dass Simon ein reicher Baron wurde. Er stellte sich an die Spitze des englischen Hochadels. 1258 wollte der Hochadel die Magna Charta, die damalige britische Verfassung ändern. D.h. die Rechte des Königs sollten eingegrenzt werden, die Rechte der Barone erweitert werden. Zuerst scheuten die gegnerischen Parteien den Bürgerkrieg und ersuchten den französischen König Ludwig IX zu schlichten. Dieser gab den den englischen König Heinrich III. Recht. Deswegen begannen die Anhänger Montforts im Jahre 1264 den Krieg gegen den König. Der König wurde besiegt und gefangen genommen. Montfort regierte als "Protector" in England. Im Jahre 1265 wurde Montfort jedoch von der königlichen Partei in der Schlacht bei Evesham besiegt und getötet. Heinrich III. wurde wieder als König eingesetzt. Die Person Montfort ist sehr umstritten und widersprüchlich. Einigen gilt er als Gründer bzw. Vorkämpfer des englischen Parlamentarismus. Andere unterstellen ihn eigensüchtige Motive, betrachten ihn als Unruhestifter. Montfort war ein christlicher Fanatiker und Judenhasser. Dies war aber auch Heinrich III.