Silicagel
Silicagel (auch: Kieselgel) ist eine poröse Siliziumdioxidverbindung bzw. amorphe Kieselsäure in festem Zustand mit großer innerer Oberfläche; es wird verwendet als Filter- und Adsorptionsmaterial.
Kieselgel selbst ist farblos, die blaue Färbung entsteht durch Beifügung eines Indikatormittels; dazu wird meist Kobaltchlorid (CoCl2) verwendet. Wenn das Silicagel Wasser gebunden hat, verfärbt sich auch das Indikatormittel blaßrosa bis weißlich; dabei entsteht Kobaltchloridhexahydrat (CoCl2/6H2O). Das Silicagel verliert dabei seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, kann jedoch regeneriert werden.
Silicagel wird zum Trocknen von feuchten chemischen Verbindungen und zur Stofftrennung in der Chromatographie eingesetzt.
Mit Silicagel gefüllte kleine Papiertütchen oder Kissen liegen vielen feuchtigkeitsempfindlichen Warensendungen bei, um deren Inhalt beim Versand trocken zu halten und die Bildung von Kondensationsfeuchtigeit zu verhindern.
Auch in feuchtigkeitsempfindlichen elektronischen Gerätschaften sind sie oft zu finden; beispielsweise werden Tütchen mit Silicagel in der Unterwasserfotografie genutzt.
Kieselgel ist im Chemiehandel sowie im Versand zu beziehen. Kleinstmengen sind extrem teuer (ca. 1,50 Euro pro 5-Gramm-Tütchen), in größeren Verpackungen (ca. 2 Euro pro 100 Gramm) muss man das Silicagel jedoch selbst in geeignete Kissen oder Tütchen abfüllen.
Silicagel bleibt auch im erschöpften Zustand rieselfähig und formbeständig; es kann – eingebracht in metallischem Siebgitter oder einem Backblech – bei Bedarf zum Beispiel im Backofen bei etwa 120 bis 150 °C eigenhändig wieder getrocknet werden.
Befindet sich das Silicagel in permeablen Kunststoffverpackungen, beispielsweise aus Tyvek, darf die Trocknung bei maximal ca. 80 °C erfolgen. Die Mikrowelle ist zum Trocknen grunsätzlich nicht geeignet.
Übersicht
Verwendung
Bezugsquellen
Regenerierung
Weblinks