Sien-pi
Die Sien-pi (鮮卑, Xian-bi) waren eine proto-mongolische Horde aus der heutigen Mandschurei.Sie waren der nördliche Zweig der Dong-hu, so wie die Wu-huan deren südlicher Zweig waren. Der Aufstieg der Sien-pi fällt mit dem Niedergang der Hsiung-nu im 1. Jhrd. zusammen. In den Jahren 87 und 93 besiegten und töteten sie zwei Schan-yü der Hsiung-nu.
Der bedeutendste Herrscher der Sien-pi war Tan-shi-huai (regierte Mitte des 2. Jhrd. bis 181), der die Reste der (Nord-)Hsiung-nu westlich des Altai endgültig unterwarf und den Ili erreichte. Mehrmals griff er auch (158 im Bündnis mit den Süd-Hsiung-nu) die Chinesische Mauer an. Die Söhne und Neffen hatten nicht seine Qualitäten und so löste sich die Sien-pi-Konföderation etwa 233 auf.
Teile der Sien-pi-Konföderation zogen von Liaodong nach Honan und vernichteten dort unter dem Khan Tsun (Murong Jun, † 360) 352 das Reich der (Süd-)Hsiung-nu. Ihr dort gegründetes Reich (Frühe Yan-Dynastie) bestand aber bloß bis 370, wurde von einem ebenso kurzlebigen Reich eines tibetischen Eroberers ersetzt, das schließlich 386 den Tabgatschen (Wei-Dynastie, eine von drei Untergruppen der Sien-pi) weichen musste.