Siebenten-Tags-Adventisten
Die Siebenten-Tags-Adventisten (STA) sind eine christliche adventistische Glaubensgemeinschaft mit weltweiter Verbreitung. Diese hat etwa 14 Millionen erwachsene Mitglieder, davon in Deutschland ungefähr 36.000.
Joseph Bates gilt als Mitbegründer der Siebenten -Tags- Adventisten er bringt den Sabbat- Gedanken in die Bewegung, welche er von den Siebenten- Tags- Baptisten übernimmt.
Hiram Edsonist eine weitere Person in der Entstehung der Adventisten. Er kommt zu dem Schluß, dass das Datum richtig sei, aber Millers Interpretation falsch war Jesu geht im Himmel ins Allerheiligste um dort Gericht zu halten über die bisher Verstorbenen.
Die Lehre geht nicht auf E.W. zurück, diese hat die Lehren aber autorisiert und modifiziert. Die Offenbarung sollte nicht ergänzt, sonder vertieft und Zeitgemäß gedeutet werden. Die Bibel gilt als einzige religiöse Autorität und Vertrauen insbesondere der wörtlichen Auslegung der Weissagungen.
Die Siebenten-Tags-Adventisten erwarten die baldige Wiederkehr Jesu Christi und stellen damit eine eschatologische Glaubensgemeinschaft dar, wie zum Beispiel auch die Zeugen Jehovas oder die Neuapostolische Kirche.
Weiterer Glaubensschwerpunkt ist die Heiligung des Sabbats. Dieser Gedanke wurde von Joseph Bates in die Gemeinschaft gebracht -er hatte dies von den Siebenten-Tags-Baptisten übernommen- und wurde von einer Vision E.G.Whites bestätigt. Das heißt sie feiern den Samstag anstatt des bei der Mehrzahl der christlichen Kirchen üblichen Sonntags. Der Sabbat beginnt freitags mit dem Sonnenuntergang und endet samstags ebenfalls mit dem Sonnenuntergang. Der Eintritt in die Gemeinschaft erfolgt durch Taufe, die nur an Erwachsenen (in Deutschland: Mindesalter 14 Jahre) vollzogen wird (Gläubigentaufe).
Die Siebenten-Tags-Adventisten legen großen Wert auf eine gesunde Lebensführung und meiden Alkohol, Tabak und andere Rauschmittel. Zudem werden die alttestamentlichen Speisegebote eingehalten, also beispielsweise kein Schweinefleisch verzehrt. Ein Großteil der Siebenten-Tags-Adventisten lebt sogar ganz vegetarisch.
Außerhalb, aber auch innerhalb der Siebenten-Tags-Adventisten im Christentum umstritten ist deren
Mitbegründerin Ellen G. White (1827-1915), welcher innerhalb der Glaubensgemeinschaft die Rolle einer Prophetin zugebilligt wird, wenngleich betont wird, dass die Schriften von Frau White nicht gleichwertig mit der Bibel seien. Wenn in ihrem äußerst umfangreichen Schrifttum auch keine neuen Lehren verkündet werden, so macht die darin festgeschriebene Auslegung bestimmter biblischer Themen einen offenen Dialog mit anderen Christen schwierig.
Wegen der Kritik an E. G. W.- innerhalb wie auch außerhalb der Gemeinschaft- wurde vor einigen Jahren ein Zusätzlicher Artikel in den Eintrittsschwur aufgenommen, in dem man gelobt die Rolle E.G.W.´s nicht zu kritisieren.
Von der zwischenzeitlich stark ablehnenden Haltung der Siebenten-Tags-Adventisten anderen Christen gegenüber wird mehr und mehr abgegangen. Die Ökumene wird freundschaftlich, aber kritisch beobachtet.
Die Organisation der Gemeinschaft sowie Gottesdienst und Gemeindeleben sind stark methodistisch geprägt. Führende Gründungsmitglieder der STA entstammten US-amerikanischen Methodistischen Kirchen.
Die dreifache Engelsbotschaft wird von E.W. als Hinweis auf das Kommen der Miller-Gemeinschaft, auf die Notwendigkeit, die Kirchen zu verlassen und auf den widergöttlichen Charakter des Sonntags gedeutet.
1. ’’Die Lehre vom himmlischen Heiligtum’’:
Jesus ist am 22.10. 1844 in das Allerheiligste im Himmel gegangen um Gericht zu halten,
Nach Abschluss des Gerichts kommt Jesus zur Erde und es folgt die erste Auferstehung der Toten, Jesu nimmt sie in das himmlische Jerusalem auf, wo sie ihren Lohn empfangen; der Teufel und seine Engel beherrschen die zur Wüste gewordene Erde.
Nach einer 1000jährigen Christusherrschaft wird es zum letzten Gefecht mit Satan kommen; am Ende werden die erlösten Menschen auf einer neuen Erde in Harmonie mit der Natur und in ewigem Frieden leben.
2. ’’Tier aus dem Abgrund’’:
Die zweite Engelsbotschaft ist die Grundlage für die Kirchenkritik der SDA
Hauptmerkmal für die Endzeit ist der innere Verfall aller religiösen u. gesellschaftlichen Einrichtungen.
Kirche: erst Braut Christi, dann Hure Babylons; nach Tod der Apostel und Verbindung von Kirche & Staat unter Konstantin
Die Reformation ist nicht weitergeführt worden und hat ihr Ziel nicht erreicht.
Streit mit Staat und Kirche; Verfolgung der „wahren Kinder Gottes“
In dieser Vision begründet sich auch die Haltung, die Kirchen zu verlassen und sich aus der Politik herauszuhalten.
3. ’’Die trennende Mauer’’:
Gott hat den Sabbat nicht verändert; der Sonntag wurde vom Papst als Ruhetag bestimmt.
Sabbat wird zur Mauer zwischen den wahren Gläubigen und den Gottlosen.
wichtig ist auch die richtige Art der Sabbatfeier: Tag der Ruhe und Anbetung
Aufforderung zur Lebensreform ist wichtiger Teil der Lehre und der Sabbatbotschaft, dazu gehören auch Speisegebote und Gesundheit.
- wo bleibt das Millennium? Schwierigkeit für Administration, eine hohe Erwartungshaltung aufrechtzuerhalten
- Festhalten an der Schrift- und Rechtfertigungslehre Spannungen zwischen Forderung nach strikter Einhaltung des Sabbatgebotes Rechtfertigungslehre; Geist der Weissagung Schrift
- Umgang der Adventisten mit Ellen Gould Whites Werk
- Visionen häufig überholt und durch neue, nicht selten widersprüchliche, ersetzt
- 1919 bei Generalkonferenz Diskussion: Werk nicht vollständig göttlich inspiriert
- nicht durchgesetzt, denn göttliche Herkunft wäre bei Vorwurf des Irrtums in Frage gestellt
- Vorwurf des Plagiats: „Die White-Lüge“ (The White Lie) von Walter T. Rea
Kontroverse zwischen konservativen Adventisten und solchen, die EGW eher als Erbauungsschriftstellerin ansehen, neu aufgewirbelt
(Die Zahlen enthalten nur die getauften Mitglieder. Kinder aus adventistischen Familien sind hier daher noch nicht mitgezählt.)
ca. 36.000
Floyd Greenleaf: Seventh Day Adventists, in: The Encyclopedia of Protestantism, Band 4, hrg. von Hans J. Hillerbrand, New York: 2004.
Thomas Hase: Siebenten-Tags-Adventisten, in: Religionen in Leipzig, hrg. von re.form Leipzig, Leipzig: 2003.
Rüdiger Hauth: Adventisten, München:1986, 2.Aufl.
Kurt Hutten: Seher-Grübler-Enthusiasten, Stuttgart: 1996, 10. Aufl.,
Konrad F. Müller: Die Frühgeschichte der Siebenten- Tags- Adventisten, in: Studia Irenica, Band 4, hrg. von A. H. Swinne, Berlin: 1991, 3. Aufl.
Richard Müller: Adventisten- Sabbat- Reformation, Malmö:1979.
Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, Göttingen: 2000, 4. Aufl.
Georg Schmid, Georg Otto Schmid: Kirchen, Sekten, Religionen. Religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum, Zürich: 2003, 7. Aufl.
Christian D. Schmidt: Zeit des Gerichts oder Gericht der Zeit?, Frankfurt a. M.: 1972.
Biblisches Forschungskomitee der Euro- Afrika- Division (Hrg.): Studien zur adventistischen Ekklesiologie, Band 1 (Abendmahl und Fußwaschung), Hamburg: 1991; Band 2 (Die Gemeinde und ihr Auftrag); 1994.
Ursprung
Die Siebenten-Tags Adventisten entstanden aus der sogenannten Millerbewegung hervorgegangen. William Miller (*15.2. 1782 in Pittsfield, Massachusetts, † 20.12. 1849 in Low Hampton) kam nach einem intensieven Bibelstudium bei dem sein einziges Hilfsmittel eine Konkordanz war zu der Auffassung das Jesus im Frühjahr 1844 auf die Erde zurückkehren würde. Er prüft seine Berechnungen bis 1822 und erzählt dann zunächst seinen Freunden und der Familie von seiner Erkenntnis. 1831 hält er seineerste öffentliche Predigt vor einer Baptistengemeinde. 1836 bringt Miller seine wichtigste Publikation: ’’Zeugnisse aus Schrift und Geschichte über das zweite Kommen Christi um das Jahr 1842’’ heraus. 1840 findet die erste Generalkonferenz in Boston statt.Es kommt zum Bruch mit der Kirche, ab Juli ’43 werden die Milleriten von Methodisten ausgeschlossen. Miller selbst der nie etwas gegen die Kirche an sich hatte wurde erst 1846 ausgeschlossen. Als 1844 keine Wiederkunft Christi eintritt bekennt Miller seinen IrrtumAuf der im August stattfindenden Generalkonferenzherrschen Resignation & Verwirrung
Samuel Snow, ein Anhänger Millers korrigiert das Datum auf den 22. Oktober 1844. (»7-Monate-Bewegung«, »Wahrer Mitternachtsruf«) Miller schließt sich erst am 6. Oktober dieser Ansicht an.
Auf das erneute Nichteintreffen folgen große Enttäuschung und der Zerfall der Bewegung.Entstehungsgeschichte
Lehren
Die drei Engelsbotschaften (Offb 14,6-12)
Problematik der adventistischen Lehre heute
Entwicklung der Mitgliederzahl
Weltweit
Das derzeitige Wachstum (ca. 8% pro Jahr) ergibt die folgende Hochrechnung:
Mitglieder in Deutschland
Institutionen
Die Siebenten-Tags-Adventisten unterhalten in Deutschland und in anderen Ländern unter anderem Krankenhäuser, Altersheime, Kindergärten, Schulen, theologische Hochschulen, Verlage, Gesundkostläden und Lebensmittelproduktionsstätten, so zum Beispiel in Lüneburg das Gesundkostwerk "De-Vau-Ge" [1].Literatur
Weblinks