Sidney Bechet
Sidney Bechet (* 14. Mai 1897; † 14. Mai 1959) war kreolischer Sopransaxofonist und Klarinettist.Sidney Bechet arbeitete als Zuhälter und Strassenmusiker in New Orleans. Schon früh lernte er Louis Armstrong kennen. Sidney Bechet war einer der technisch versiertesten Musiker der Ära des New Orleans Jazz, der wesentlich den Stil von King Oliver in Chicago beeinflusste. Als Klarinettist wurde er Vorbild für viele andere Jazzmusiker. Das grade Blasinstrument Sopransaxofon ist heute noch stark mit seinem Namen verbunden.
Seine Stärken lagen insbesondere im Bereich der Kollektivimprovisation. Später trat er dann als poetischer Virtuose in Erscheinung.
Als klassischer Jazzmusiker aus New Orleans wurde er vor allem in Frankreich populär, wo er sich weniger dem Problem des Rassismus ausgesetzt sah als in den USA.
Im New Orleans Revival spielte er mit Kid Ory und den New Orleans Feetwarmers, dagegen kaum mit Louis Armstrong, Aufnahmen ein. Als Solist kümmerte er sich mehr um den Nachwuchs. In Paris spielte er in der Nachkriegszeit mit der jungen traditionalistischen Jazzband von Claude Luther. Die existenzialistische Jugend in Frankreich verehrte Sidney Bechet als le dieu ("den Gott"). Sein vibratoreiches Saxofonspiel und seine Kompositionenen Petite Fleur und Dans le rue d'antibes machten Sidney Bechet einem breiten Publikum bekannt.
Bechet fühlte sich Afrika verbunden. In seiner Autobiographie gibt er Einblicke in die Lebensumstände der unterdrückten farbigen Bevölkerung Nordamerikas.
Berühmte Aufnahmen von Bechet sind Weary Blues mit Mezz Mezzrow und anderen und At the Apex Club (1928) mit Earl Hines und dem Klarinettisten Jimmy Noone.