Sextakkord
Ein Sextakkord ist die erste Umkehrung eines Dreiklangs. Der tiefste Ton des Akkordes ist folglich dessen Terz.Die Bezeichnung Sextakkord stammt aus der Generalbassschrift: der festgelegte Basston wird zum Dreiklang ergänzt, indem eine Terz (Normalfall) und eine Sexte darüber geschichtet werden. Angezeigt wird dies durch eine 6 unter dem Basston.
Verdoppelte Dreiklangstöne in Klammern.
Je nach Stilepoche wird im vierstimmigen Satz eine unterschiedliche Behandlung bei der Verdopplung der Dreiklangstöne gelehrt. (Die Verdopplung eines Tones wird nötig, weil vier Stimmen mit drei Tönen auskommen müssen.) Die Forderung für oft alle Stilrichtungen, die Terz (also den Basston) nicht zu verdoppeln, erweist sich bei der Analyse einschlägiger Sätze als Irrtum, ist aber ein sicheres Mittel, um eventuelle Probleme bei der Fortführung des Satzes zu umgehen.
Die Regel zur Bewegung der Bassstimme (in den Sextakkord hinein und aus ihm heraus) ist dagegen für weite Teile allgemeingültig:
Die Basslinie sollte entweder in Sekunden geführt werden, oder, bei einem Sprung (größer als eine Sekunde) wieder in einen Sextakkord münden.
Eine typische Verwendung von Sextakkorden findet man in Secco-Rezitativen. Die instabile Klangqualität lässt hier ein Fortschreiten der Harmonie nötig werden, was sich mit dem fließenden Handlungs- oder Erzählstrang gut ergänzt.