Serge Reggiani
Serge Reggiani (* 2. Mai 1922 im italienischen Dorf Sanna, Emilia Romana; † 23. Juli 2004 in Paris) war ein populärer französischer Schauspieler und Chansonnier.
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Im Alter von acht Jahren kam Serge Reggiani nach Frankreich, wo seine Familie Zuflucht vor dem Mussolini-Regime suchte. Als junger Erwachsener besuchte er 1940 bis 1943 das "Konservatorium" in Paris und machte sein Schauspieler-Diplom. Bereits während der Ausbildung debütiert er 1941 auf dem Theater mit einer kleineren Rolle in "Le Loup garou" (Der Werwolf) von Vitrac. Engagements für Stücke von Jean Marais und Jean Cocteau folgten, sowie "Die Eingeschlossenen von Altona" Jean-Paul Sartres.
Sehr früh wurde die Filmwirtschaft auf seine schauspielerischen Qualitäten aufmerksam. Die erste Filmrolle erhielt er 1942. Weitere folgten trotz der kriegerischen Zeiten rasch. Sein "Francois Villon" 1945 machte ihn bekannt. Richtig berühmt machten ihn dann die Hauptrollen in Marcel Carnés «Pforten der Nacht» 1946 und Jacques Beckers «Goldhelm» 1952 mit Partnerinnen wie Edith Piaf und Simone Signoret.
Für eine "Traumrolle" in Albert Camus "Die Gerechten" kehrte er 1950 kurz ans Theater zurück. Im gleichen Jahr brilliert er als Verführer in Max Ophüls Filmkunstwerk "Der Reigen". In einigen französischen Film noirs feiert er Erfolge, so in Jean-Pierre Melvilles "Der Teufel mit der weißen Weste" 1962 und Constantin Costa-Gavras "Mord im Fahrpreis inbegriffen" 1965.
Zwischenzeitlich begegnete Reggiani Jacques Canetti, der ihn überredete, mit Chansons von Boris Vian als Chansonnier zu debütieren. Die Chansonette Barbara, die durch ihr "Goettingen"-Lied in Deutschland Furor machte, half ihm ab 1965 in dieser neuen Karrirere Tritt zu fassen. Vom Typus her eigentlich ein Komödiant, vermochte Reggiani seinen Interpretationen von Liedern Georges Moustakis oder Jacques Préverts einen unverwechselbar eigenen Tonfall zu verleihen. Diese stimmliche "Ehrlichkeit" und Intensität verschaffte ihm besonders in den 70er Jahren volle Konzertsäle. 1968 mit dem Grand Prix ausgezeichnet, beendete er diese Karriere 1980, nachdem er den Freitod seines Sohnes zu verkraften hatte.
In den letzten Jahren seines Lebens wandte sich Serge Reggiani zunehmend der Bildenden Kunst zu. Er betätigte sich als Amateur-Maler sowie als Förderer junger Talente. Zuletzt hatte die Pariser Galerie Vekav eine Ausstellung mit Bildern des Künstlers herausgebracht. Im stolzen Alter von 82 Jahren ist Reggiani in der Nacht von Donnerstag, dem 22. Juli 2004, in Paris an Herzversagen gestorben. Seine großen Filme und Chanson-Interpretationen von "Les Loups sont entrés dans Paris", Moustakis "Ma solitude" oder Vians "Le Déserteur" werden bleiben.
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