Serbien
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Wahlspruch: Само слога Србина спашава in lat. Schrift Samo sloga Srbina spašava deutsch: Nur der Zusammenhalt rettet den Serben | |||||
Amtssprachen | Serbisch; regional Ungarisch, Rumänisch, Ruthenisch, Slowakisch, Kroatisch, Albanisch und Türkisch | ||||
Hauptstadt | Belgrad | ||||
Staatsform | Staat innerhalb der Staatenunion Serbien und Montenegro | ||||
Präsident | Boris Tadić''' | ||||
Ministerpräsident | Vojislav Koštunica | ||||
Fläche | 88.361 km² | ||||
Einwohnerzahl | 9.779.000 | ||||
Währung | Dinar | ||||
Zeitzone | UTC+1 | ||||
Nationalhymne | Bože Pravde | ||||
Kfz-Kennzeichen | SCG | ||||
Vorwahl | +381 | ||||
Serbien und Montenegro |
Der Landescode nach ISO 3166-1 lautet: CS
für Serbien und Montenegro (früher YU
).
Nachbarländer sind Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Bosnien-Herzegowina.
Serbien ist einer der beiden letzten aus der Bundesrepublik Jugoslawien hervorgegangenen Staaten. Jugoslawien ist mit Parlamentsbeschluss des ehemaligen Bundesparlamentes am 4. Februar 2003 aufgelöst worden und durch den losen Staatenbund zweier unabhängiger Staaten namens Serbien und Montenegro (Srbija i Crna Gora) abgelöst worden.
Table of contents |
2 Bevölkerung 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Politik 5 Geschichte 6 Weblinks |
Innerhalb Serbiens existieren die autonomen Provinzen (serb. autonomne pokrajine) Vojvodina und Kosovo und Metohija (kurz Kosmet), die von 1974 bis 1989 eine weitgehende Selbstständigkeit innerhalb Serbiens und Jugoslawiens besaßen. Unter Slobodan Milošević wurde die Autonomie der beiden Provinzen auf den Status vor der Verfassungsänderung von 1974 zurückgestuft, was vor allem im Kosovo und Metohija zu Protesten geführt hatte. Seitdem wurden die Provinzregierungen nicht mehr gewählt, sondern von der Zentralregierung ernannt.
Mit der Wende vom 5. Oktober 2000 wurde beschlossen, dass das Regionalparlament der Vojvodina von den Bürgern Vojvodinas direkt und demokratisch gewählt werden könne.
Kosovo und Metohija stehen seit Juni 1999 unter UN-Verwaltung (UNMIK), sind jedoch völkerrechtlich weiterhin ein Teil Serbiens.
Derjenigen Teil Serbiens (mehr als die Hälfte des Landes), der nicht zu diesen beiden Provinzen gehört, bildet keine eigene politische Einheit, deshalb gibt es auch keine offizielle Bezeichnung für ihn. Informell sind die Bezeichnungen Engeres Serbien (serbisch uža Srbija) und Zentralserbien gebräuchlich.
Die örtlichen Sebstverwaltungseinheiten in Serbien sind die opštine (Sg. opština, wörtlich Gemeinde, der Größe nach oft eher Landkreise). Von diesen gibt es 108 im Engeren Serbien, 54 in der Vojvodina und 30 im Kosovo und Metohija.
Die Zusammensetzung der Bevölkerung ist in den drei Landesteilen sehr unterschiedlich.
Im Engeren Serbien leben zum allergrößten Teil Serben, daneben auch Roma und Vlachen. In der Region um Stari Ras oder Sandschak lebt auch eine größere Minderheit von Bosniaken, im Preševo-Tal im südlichsten Zipfel des Engeren Serbiens eine albanische Minderheit.
Die Vojvodina ist schon seit Jahrhunderten geprägt durch ein buntes Völkergemisch - v.a. aus Serben, Ungarn, Slowaken, Kroaten, Roma, Juden und früher auch Deutschen.
Das Kosovo wird heute noch stärker als vor dem Kosovo-Krieg von Albanern dominiert (weil die meisten Serben, wie auch Angehörige anderer Minderheiten, etwa Roma, Bosniaken, Goranen und Türken, vertrieben oder umgebracht wurden).
In die Vojvodina und das Engere Serbien kamen in den letzten Jahren etwa 490.000 (Binnen)-Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo (ca. 180.000 aus Kroatien, 90.000 aus Bosnien-Herzegowina, 220.000 aus dem Kosovo).
Laut Ergebnis der Volkszählung von 2002, ohne das Kosovo:
im Engeren Serbien:
Die größten Städte Serbiens sind (geschätzte Einwohnerzahlen für die eigentlichen Städte für 2004, gefolgt von der Einwohnerzahl der jeweiligen (Groß-)Gemeinde laut der Volkszählung von 2002):
im Engeren Serbien:
Serbien ist ein wichtiges Transitland im Verkehr von Ungarn/Ostmitteleuropa nach Griechenland, Bulgarien, Mazedonien und Albanien. Nach dem Krieg auf dem Balkan in den 1990ern hat die Wirtschaft bis heute große Probleme, den Anschluss an die anderen Reformstaaten Europas zu finden.
Parteien in Serbien sind die SRS (Serbische Radikale Partei, rechtsextremistisch), DSS (Demokratische Partei Serbiens, Zentrum), G17-Plus (liberal), DS (Demokratische Partei, liberal), SPS (Sozialistische Partei Serbiens), SPO (Serbische Erneuerungsbewegung, pro-monarchistisch), NS (Neues Serbien, Zentrum) und andere (bei den Wahlen am 28. Dezember 2003 kandidierten insgesamt 19 Listen, manche davon aus mehreren Parteien bestehend).
Im Herbst 2003 brach die bisherige Regierungskoalition unter dem Namen DOS (Demokratische Oppositition Serbiens) auseinander, so dass es am 28. Dezember 2003 zu Neuwahlen kam. Mit knapp 28% der Stimmen bzw. ca. 35% der Parlamentssitze wurde die SRS (geleitet von Vojislav Šešelj, gegen den in Den Haag gerade ein Gerichtsverfahren läuft) stärkste Partei.
Nach etwa zwei Monaten langer Verhandlungen kam es zu einer Minderheitsregierung des demokratischen Blocks unter Ausnahme der DS (DSS, G17+, SPO-NS). Allerdings ist diese Regierung auf parlamentarische Unterstützung durch Milošević SPS angewiesen, was auch als Destabilisierungsfaktor gesehen wird.
Am 5. März 2004 beschloss die serbische Regierung, keine für Kriegsverbrechen Angeklagten mehr an das UN-Tribunal in Den Haag auszuliefern, die Prozesse sollen ausschließlich im Land stattfinden. Bereits vorher hatte Premier Vojislav Koštunica angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem Haager Kriegsverbrechenstribunal sei für ihn keine Priorität.
Mitte März 2004 kam es erneut zu schwereren ethnischen Unruhen im Kosovo (siehe dort).
Am 30. März 2004 wurde ein kontroverses Gesetz erlassen, durch welches die Republik Serbien verpflichtet ist, Angeklagten dieses Gerichts alle Spesen zu ersetzen. Allerdings wurde drei Tage darauf ein Erlass veröffentlicht, wonach sich dieses Gesetz nicht auf die Familie von Slobodan Milošević erstreckt.
Am 27. Juni 2004 konnte endlich ein neuer Präsident gewählt werden, nachdem mehrere vorangegangene Versuche wegen zu niedriger Wahlbeteiligung gescheitert waren. Die Beteiligung musste über 50% betragen, die Quote wurde jedoch nie erreicht. Nach Abschaffung dieser 50%-Hürde gewann der liberale und Europa zugewandte Reformer Boris Tadić von der DS gegen Tomislav Nikolić von der nationalistischen Radikalen Partei mit 53,24% der Stimmen die Präsidentschaftswahl.
Siehe auch:
siehe dazu den Hauptartikel: Geschichte Serbiens
Erstmalige Urkundliche Erwähnung findet Serbien im Jahre 822 von Einhard, dem Biographen Karl des Großen. Jedoch bezog sich ein Schreiben des byzantinischen Kaisers Konstantin VII Porphyrogenitus im 10. Jahrhundert darauf, das sich die Serben bereits seit der Mitte des 7. Jahrhunderts auf dem Balkan befanden.
Serbien stand von seinen Anfängen bis zu seiner endgültigen Unabhängigkeit 1878 die meiste Zeit unter dem Einfluss des byzantinischen bzw. osmanischen Reichs - teils war es Vasallenstaat, teils dem Reich völlig einverleibt.
Eine Ausnahme war die Zeit des unabhängigen Serbischen Reichs (1180 - bis ca. 1389).
1918 bis 2003 war Serbien Teil Jugoslawiens, seit 1992 nur noch zusammen mit Montenegro, mit dem es seit 2003 den Staatenbund Serbien und Montenegro bildet.
Politische Gliederung
Bevölkerung
Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten
in der Vojvodina:Größte Städte
in der Vojvodina:
im Kosovo:
''Siehe auch:
Wirtschaft und Verkehr
Politik
Geschichte
Weblinks