Septimius Severus
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Die Familie des Severus entstammte der Ritterschaft. 172 wurde er vermutlich von Kaiser Marcus Aurelius in den Senatorenstand erhoben. 190 wurde er Konsul. Im darauffolgenden Jahr erhielt er von Commodus den Befehl über die Legionen in Pannonia. Als schließlich Pertinax von den Truppen 193 ermordet wurde, wurde Severus zum Kaiser ausgerufen. Daraufhin eilte er nach Italien, um Rom ohne Widerstand einzunehmen. Die Legionäre in der Provinz Syria riefen jedoch Pescennius Niger als Kaiser aus, die in Britannien stationierten Clodius Albinus; bis 197 brauchte Septimius, um sämtliche Konkurrenten um den Thron auszuschalten.
In den späten Jahren seiner Herrschaft musste Septimius Severus zahlreiche Verteidigungsfeldzüge zum Erhalt des römischen Machtanspruches insbesondere in Britannien gegen barbarische Widerständler unternehmen. Er befehligte den Wiederaufbau des Hadrianswall, bis er schließlich in York am 4. Februar 211 starb.
Als Soldat kämpfte Septimius Severus einen erfolgreichen Krieg gegen die Parther, wodurch er den nördlichen Teil Mesopotamiens unter römische Kontrolle brachte. In diesem Krieg brandschatzten seine Soldaten die Stadt Ctesiphon und verkauften die Überlebenden in die Sklaverei.
Seine Beziehungen zum römischen Senat waren niemals die besten. Er machte sich dadurch unbeliebt, dass er die Macht des Senates mithilfe des Militärs beschränkte und er gab diese Ressentiments in gleicher Weise zurück: Dutzende von Senatoren ließ er mit Anklagen wegen Korruption oder Konspiration gegen ihn hinrichten und ersetzte sie durch Günstlinge. Er entließ die Prätorianer und ersetzte diese durch sein eigenes Militär, etwa 50.000 treue Söldner schlugen ihr Lager in und um Rom auf.
Obwohl sein Machtanspruch Rom in eine Militärdespotie verwandelte, war er bei der Bevölkerung Roms äußerst beliebt. Er stellte die Moral nach den Jahren des Niedergangs durch die Regentschaft Commodus' wieder her. Die Korruption wurde durch ihn eingedämmt. Als er von seinem Sieg über die Parther zurückkehrte, errichtete er einen Triumphbogen, der bis heute an seinem Platz verweilt und den Namen des Septimius Severus trägt.
Nach seinen Tod 211 wurde er durch den Senat zum Gott erklärt. Ihm folgten seine streitsüchtigen Söhne Caracalla und Geta nach. Die mühsam errichtete Stabilität der Regentschaft des Septimius Severus war damit ausgelöscht.
Unter der Regierung des Septimius Severus wurden die Christenverfolgungen intensiviert. Er selbst schuf keine neuen Gesetze gegen die Christen, sondern setzte auf die Anwendung der bereits bestehenden Gesetze. Zwar gibt es keine historischen Quellen, die eine systematische Verfolgung belegen, dennoch scheinen mehrere Quellen darauf hinzuweisen, dass Septimius Severus die Christen gegen den Lynchmob schützte. Zweifelsohne hielten sich Christen an seinem Hof auf. Die Christenverfolgungen in Ägypten und in Theben sowie in den Provinzen Africa und im Osten ließ er geschehen.
siehe auch: Römisches Reich, Byzanz.
Vorgänger: Pertinax (193) |
Liste der römischen Kaiser |
Nachfolger: Caracalla (211 - 217) |
Literatur